Wer ist eigentlich Franca?
Nur kurz nachdem sich Werder Bremens Torjäger Claudio Pizarro gegen einen Wechsel zum BVB entschieden hat, wird Borussia Dortmund bereits mit anderen Stürmern in Verbindung gebracht. Eine ganz heiße Spur führt dabei nach Brasilien, genauer sagt nach Sao Paulo. Dort steht der 25-jährige Françoaldo Sena de Souza (kurz: Franca) unter Vertrag und ist offenbar auf dem Sprung nach Deutschland. Da er trotz 6 Länderspieleinsätzen in Dortmund eher unbekannt ist, bietet schwatzgelb.de weitere Informationen zum Spieler an.
Der brasilianische Stürmermarkt scheint für den BVB in diesem Jahr von besonderem Interesse zu sein. Schon bei Luizao stand man ganz kurz vor der Vertragsunterzeichnung, bis sich der Stürmer-Star so schwer am Knie verletzte, dass man von seiner Verpflichtung wieder Abstand nahm. Nun soll es also Franca vom FC Sao Paulo sein. Da der BVB aber vor allem nach einem spielenden Stürmer (wie es ein Pizarro gewesen wäre) Ausschau hält, sollte zu aller erst erwähnt werden, dass Franca nicht als ein solcher angesehen wird. Er ist eher ein athletischer Stürmer, der zusätzlich über ein gutes Kopfballspiel verfügt und von der Statur her ein wenig an den schmächtigen Tomas Rosicky erinnert. Sicherlich ist er technisch stärker als manch ein anderer Bundesliga-Spieler, doch im Vergleich zu anderen Brasilianern sind in dieser Hinsicht seine Möglichkeiten eher begrenzt.
Seine Tore erzielt er folglich nur äußerst selten aus 1 gegen 1-Situationen heraus und viel mehr dadurch, dass er über eine sehr gute Antizipationsfähigkeit verfügt und problemlos beidfüßig schießen kann. Zudem ist er schnell, ausdauerstark und bewegt sich in Tornähe nahezu unglaublich geschickt, wobei er dann manches Mal wie aus dem Nichts auftaucht, um eigene Angriffe erfolgreich abzuschließen. Dennoch gilt er nicht als ein eiskalter Vollstrecker, weil ihm der dazu nötige Killer-Instinkt, den beispielsweise ein Preetz bei begrenzten fußballerischen Möglichkeiten besitzt, abgesprochen wird. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er im Staat Sao Paulo ein absoluter Super-Star ist und auch ansonsten in Südamerika im gleichen Atemzug mit Spielern wie Romário, Palermo, Chevantón oder Luizao genannt wird.
Allerdings bestritt er bisher lediglich 6 Länderspiele (1 Tor) und hat nur geringe Aussichten diese Zahl weiter anwachsen zu lassen. Das liegt trotz unbestrittener Fähigkeiten vor allem daran, dass es an Spielern wie Ronaldinho, Romario oder Rivaldo kein Vorbeikommen gibt. Weiterhin ist es fraglich, ob er sich genau wie diese „Wegversperrer“ im Ausland gegen „starke“ Konkurrenten durchsetzen kann. Bisweilen lässt er nämlich in den entscheidenden Momenten noch ein wenig den nötigen Biss vermissen und könnte beim großen Druck, der ihn in Dortmund erwarten würde, ein wenig ins Straucheln geraten. Zudem wirkt er sehr schüchtern und nicht allzu charismatisch, sodass er selbst in Sao Paulo keine Rolle als wirklicher Führungsspieler einnimmt. Aber selbst wenn er anfangs aufgrund von Anpassungsschwierigkeiten nicht sofort zum Stammspieler werden sollte, verfügt er über das Potential dem BVB langfristig weiterzuhelfen, falls(!) er denn der gesuchte Stürmertyp sein soll. Die erste Grundvorrausetzung ist zudem natürlich auch, dass sich die Vereine handelseinig werden. Wenn man zum Beispiel Radio 91.2 Glauben schenken darf, sieht es in dieser Hinsicht für den BVB jedoch sehr gut aus. Ihrer Meldung vom heutigen Morgen entsprechend, stehen die beiden Parteien kurz vor der Einigung.