Milan Baros definitiv nicht zum BVB!
Schon zu Beginn des Jahres brachte die Sport-Bild Borussia Dortmund mit dem tschechischen Stürmer Milan Baros in Verbindung. Bis heute hielten sich hartnäckig die Gerüchte, dass er auf der Wunschliste des BVB stehe und möglicherweise der zweite tschechische Stürmer im BVB-Kader werden könne. Dabei schien er sich in der Zwischenzeit insbesondere unter den BVB-Fans zu einem Wunschkandidaten gemausert zu haben, nachdem er zuletzt auch in der tschechischen Nationalmannschaft seine Klasse andeuten konnte. Vor allem deswegen wollte schwatzgelb.de durch ein Exklusivinterview mit dem Präsidenten von Banik Ostrava endlich etwas Licht in diese mittlerweile undurchsichtige Angelegenheit bringen.
Da in den übrigen Medien momentan rund um den BVB allerdings eine große Ruhe eingekehrt ist, konnte zuletzt über seine mögliche Verpflichtung nur noch spekuliert werden. Weil aber trotz sehr guter Leistungen das Interesse der Fans eigentlich um ein vielfaches größer als das des Vereins zu sein schien, musste man geradezu annehmen, sein Verein Banik Ostrava habe sich im Ablösepoker verzockt. Diese Annahme war nämlich insofern naheliegend, da der BVB zuletzt zwei Klubs durch die Verpflichtung seiner beiden Tschechen zum "großen Geld" verhalf. Andererseits passte der Stürmer zu gut ins Anforderungsprofil des BVB (jung, technisch beschlagen, torgefährlich) als dass man nach der gescheiterten Pizarro-Verpflichtung auch die Hoffnungen auf Milan Baros hätte begraben wollen. Aufklärung sollte daher ein Interview mit dem Präsidenten des FC Banik Ostrava liefern, der schwatzgelb.de für ein kurzes Gespräch zur Verfügung stand.
schwatzgelb.de: Guten Tag, Herr Hadamczik! Ihr Spieler Milan Baros wurde in den deutschen Medien mal etwas intensiver, mal etwas weniger intensiv mit dem BVB in Verbindung gebracht. Können sie denn überhaupt das Interesse des BVB bestätigen?
Hadamczik: In der Zeitung habe ich auch davon gelesen. Mehr allerdings nicht! Der BVB ist in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal an den Verein selbst herangetreten.
schwatzgelb.de: Ist das tatsächlich so? Schließlich soll ihn der BVB zuletzt sehr oft Vorort beobachtet haben...
Hadamczik: Es ist tatsächlich so! Mit uns hat kein Vertreter von Borussia Dortmund über Milan Baros gesprochen.
schwatzgelb.de: Ist ihnen denn bekannt, ob der BVB zumindest mit dem Spieler selbst gesprochen hat?
Hadamczik: Genau kann ich das natürlich nicht sagen. Nach ihrem gestrigen Anruf bin ich allerdings auf den Spieler zugegangen und habe ihn gefragt. Doch auch er versicherte mir, bisher keinen Kontakt zu dem deutschen Klub gehabt zu haben.
schwatzgelb.de: Schade eigentlich... Aber können sie zumindest meine Information bestätigen, dass Baros "auch" von einem italienischen Verein umworben wird?
Hadamczik: Na ja, ich darf zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich noch nicht so viel preisgeben. Aber... Ja, wir stehen mit einem italienischen Verein in aussichtsreichen Verhandlungen.
schwatzgelb.de: Und dieser Transfer wird auch in jedem Fall vollzogen werden?
Hadamczik: Ja, eigentlich dürfte er unter gar keinen Umständen mehr scheitern. Bis Freitag dürften somit auch die Verhandlungen abgeschlossen sein.
schwatzgelb.de: Können sie auch verraten um welchen Verein es sich handelt oder ist das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich?
Hadamczik: Darüber kann ich nun wirklich keine Auskunft erteilen, bevor die Verträge nicht unterschrieben sind.
schwatzgelb.de: Aber es handelt sich schon um einen "großen" Verein, richtig?
Hadamczik: Ich würde ihn jedenfalls als einen solchen bezeichnen...
schwatzgelb.de: Danke für die (überraschend) offenen Worte, Herr Hadamczik!
Somit herrscht in Bezug auf Milan Baros nun endlich Klarheit, aber auch Ernüchterung. Schließlich hatte der BVB schon vor langer Zeit, noch bevor andere Vereine den Preis nach oben hätten treiben können, seine Fühler nach dem Stürmer ausgestreckt. Dass er nun aber nicht verpflichtet wird, weil erst gar kein Kontakt zu einem solch talentierten Mann aufgenommen wurde und nicht weil eine utopische Ablöseforderung seitens des abgebenden Vereins im Raum stand, stellt gewiss eine Enttäuschung dar. Schließlich hätte ein technisch beschlagener Stürmer Not getan und zudem wäre die mit Spielern wie Rosicky oder Metzelder von Sammer begonnene Linie erfolgsversprechend fortgesetzt worden. Darüber hinaus stellt sich nachdrücklich die Frage, warum der Spieler im letzten Jahr so oft beobachtet wurde, aber trotz zahlreicher guter Leistungen mit vielen Toren kein ernsthaftes Interesse bestand? Bleibt einem nun etwa nur noch zu hoffen, dass man ein solches Vorgehen nachher nicht allzu sehr bereuen wird? Insgesamt macht sich jedenfalls der Eindruck breit, dass Baros nur eine Art "Ablenkungsmanöver" bei der Verpflichtung von unserem "Tor-Dino" Jan Koller war! Schade drum...