MEHR über Ewerthon..
Um die Ewerthon-Verpflichtung exklusiv vermelden zu können, mussten wir selbstredend unter Hochdruck arbeiten. Dabei standen natürlich die Transfermodalitäten im Vordergrund, während längst nicht alles Wissen über den Spieler Ewerthon eingebracht werden konnte. Von daher bieten wir nochmals eine ausführlichere Zusammenstellung über die Schwächen und Stärken des pfeilschnellen Brasilianers an.
Kritische Worte:
Wie schon im ersten Artikel angesprochen, zeigt sich Ewerthon in manch aussichtsreicher Situation zu eigensinnig. Sein Alter von nur 20 Jahren sollte es ihm aber eindeutig erlauben, sich hier noch weiter zu verbessern. Keine eklatante Schwäche, aber ebenfalls noch verbesserungswürdig ist sein Verhalten vor dem Tor. Die größten Fortschritte dagegen sind im physischen Bereich möglich. Ähnlich wie Tomas Rosicky ist er mit 63 kg bei 1.72 m Körpergröße eher ein Leichtgewicht.
Und zumindest in den Spielen, in denen ich mir ein Bild von ihm machen konnte, ließ sich Ewerthon durch hartes Spiel rasch beeindrucken und den Ball in der Folge zu leicht abjagen. Hier gilt es also bei der Bekämpfung seiner Schwächen bevorzugt anzusetzen, um dann eventuell auch für mehr Konstanz in seinem Spiel zu sorgen. Letztlich sind vielleicht (bei gewohnt kritischer Betrachtung...) noch seine passablen Flanken anzusprechen, bei denen aber ebenfalls noch Steigerungsmöglichkeiten bestehen.
Lobende Worte:
Die scheinbare Länge der „Mängelliste“ sollte nun jedoch niemanden erschrecken! Ganz im Gegenteil: Im Grunde verkörpert Ewerthon den typischen brasilianischen Offensivspieler wie wir ihn uns vorstellen. Leichtfüßig kann er auch bei höchstem Tempo den Ball nach vorne treiben. Dabei lässt er aus seiner enormen Schnelligkeit und seiner beeindruckenden Dribbelstärke eine für die Gegner tödliche Symbiose entstehen. Auch sein Repertoire an Kabinettstückchen kann sich sehen lassen.
So erzielte er in Brasilien eine eher überschaubare Anzahl an Toren, doch nahezu jedes einzelne davon verdiente sich das Prädikat „künstlerisch besonders wertvoll“. Darüber hinaus schießt der eigentliche Rechtsfuß beidfüssig stark. Bei den Corinthians spielte er von daher auch gelegentlich auf dem linken Flügel, von wo aus er seinen Zug zum Tor besser ausspielen konnte. Sein hauptsächliches Betätigungsfeld war aber dennoch der rechte Flügel.
Als weitaus weniger brasilianisch gelten seine Gewissenhaftigkeit und das Pflichtbewusstsein, was aber ganz sicher niemanden stören sollte. Auch ist er sich nicht zu schade, seiner Mannschaft in der Defensive auszuhelfen.
Fazit:
Würde ich nochmals auf sein großes Potential verweisen, handelte es sich um eine reine Wiederholung. Das sollte allen deutlich geworden sein. Aber dennoch sollte man anfangs von dem erst 20-jährigen Ewerthon bei seinem ersten Auslandsengagement keine Wunderdinge erwarten. Wahrscheinlich wird nämlich auch er - wie nahezu jeder andere Südamerikaner - genügend Zeit zur Akklimatisierung benötigen. Zudem sind in den letzten Jahren zu viele mit Vorschusslorbeeren überhäufte Spieler in Dortmund letztlich nicht glücklich geworden...
P.S.: Die Bewertungen habe ich anhand relativ weniger Spiele vornehmen müssen. Insofern kann ich nicht für die Richtigkeit aller Aussagen bürgen, aber zumindest tendenziell sollte man gut über Ewerthon im Bilde sein!