BVB (A) in Hordel eingefroren – 1:2
Mit einer schwachen Leistung rutschen die Amateure von Borussia Dortmund auf gefrorenem Kunstrasenplatz gegen die DJK TuS Hordel aus und legten sich mit 1:2 (0:1) auf die Nase. Der BVB kam gegen die Gastgeber, weder mit Gegner, mit ungewohnten Platzverhältnissen, noch mit sich selbst zurecht. Vorweihnachtliche Freude dagegen in Hordel über den ersten Heimsieg der Saison.
Am Kunstrasen kann man die Niederlage der Borussen nicht festgemacht werden. Unter der Woche trainierte die Truppe von Horst Köppel zweimal in Hombruch auf Kunstbelag, hatte sich also in dieser Richtung auf das Spiel vorbereitet. Mit dem gefrorenen Boden hatten auch die Gastgeber zu kämpfen, dies war also auch keine Entschuldigung. Allerdings glich zum Beispiel das, was Kurtulus Öztürk in der ersten Halbzeit auf der rechten Außenbahn bot, eher einem Eisschaulaufen, als einem gepflegten Fußballspiel.
Beide Mannschaften zu Beginn recht schwach. Keinerlei Torchancen konnten notiert werden. Die Torhüter, ob nun der Dortmunder Kuschmann oder der Hordeler Stork mussten keinerlei brenzlige Situationen überstehen. Ohne große Wirkung die Chancen, die diesen Namen fast nicht verdient haben, von Mehnert, der in der 19. Minute aus der Distanz rechts vorbei zog, wie auch Kringe der links vorbei schoss (24.) oder die beiden Versuche von Pinske (29./31.), der mehr aus Verlegenheit den Ball am Tor vorbei drosch.
Da hatten die Hordeler und Kai Bruckmann mehr zu bieten. In der 38. ging Bruckmann alleine durch und konnte erst von dem aufmerksamen Kuschmann gestoppt werden. Dann die 43. Minute, in dem das Schicksal seinen Lauf nahm. Florian Kringe, der in den letzten Wochen der einzige Strohhalm war, an denen sich die Amateure des BVB noch festhalten konnten, spielt im eigenen Strafraum Markus Köthe den Ball in die Füße. Köthe zieht ab, Kuschmann kann den Schuß an den Pfosten lenken. Den zurückspringenden Ball nimmt Köthe wieder auf und haut den Nachschuss in die Maschen der Dortmunder. 1:0 für Hordel und Köppel muss die Kabinenpredigt, die er sich zu diesem Zeitpunkt sicherlich zurechtgelegt hatte, wieder umbauen.
Zur Pause macht Öztürk, der nur körperlich anwesend war Michael Kügler Platz, der von da an für etwas mehr Gefahr auf der rechten Angriffsseite sorgt. Die Dortmunder kommen auch etwas wacher aus der Kabine. Björn Mehnert trifft leider nur den Pfosten (54.) und Bugri verfehlt bei der nachfolgenden Ecke mit dem Kopf nur ganz knapp das Tor. Dann wird es turbulent an der Hordeler Heide. Deniz Sahin versucht sich vergeblich mit einem schwachen Schuss aus 25m, dem Arndt Stork im Tor in die Arme hoppelt. Abwurf, Konter, gepennt in der Abwehr und schon führt Hordel mit 2:0 durch Sven Laumann. (57.) Wiederanstoss und im direkten Gegenzug markiert, der sonst unauffälllige Francis Bugri sofort den 1:2 Anschluss. Hoffnung also noch mal für den BVB.
60. Minute. Wieder Konter der Hordeler. Kai Bruckmann kämpft sich durch, wird verfolgt von Bastian Pinske. Pinske spielt Bruckmann den Ball vom Fuss, der fällt und Schiedsrichter Marco Cremer entscheidet auf Foul, Notbremse und stellt den fassungslosen Pinske mit roter Karte vom Platz.
Trainer Ralf Fischer gab in der anschliessenden Pressekonferenz zu, dass Bruckmann selbst zu ihm sagte, das dies in dieser Situation auf keinen Fall ein Platzverweis gewesen sei. Nur das nutzt Bastian Pinske wenig. Aber wer will Kai Bruckmann einen Vorwurf machen? Welcher Spieler hätte in dieser Szene die Größe gehabt zum Schiedsrichter zu gehen und diesen auf eine Fehlentscheidung hinzuweisen. So musste der BVB die letzte halbe Stunde mit zehn Mann überstehen und für weitere Tore sorgen. Doch die fielen nicht mehr. Die Borussia zwar bemühter und kämpferischer als in der ersten Halbzeit, aber wirklich zählbares brachten sie nicht mehr zustande. Zu harmlos die Bemühungen. Zu enttäuschend die Leistung der gesamten Mannschaft. Der einzige Spieler, den man herausheben könnte ist Michael Kügler, der viel lief und um jeden Ball kämpfte. Der Rest der Truppe weit weg von den guten Leistungen der vergangenen Spiele. Guy Demel war bei seiner Auswechslung in der 75. Minute sauer.
Nur leider nicht über seine Leistung, sondern darüber, dass Köppel ihn überhaupt, aber zurecht rausgenommen hatte.
Ein Wort noch zum Schiedsrichtergespann. Wenn man so die Leistungen der Herren in schwarz oder grün oder wie auch immer in der Saison verfolgt, fällt immer wieder auf, dass diese wenn der BVB auf der Ansetzung steht, wohl besonders motiviert sind. Nach dem Motto, den zeigen wir es heute mal, beschäftigen sie sich ausgiebig und unnötigerweise mit dem Geschehen außerhalb des Platzes. So musste Co-Trainer Preuß mal wieder hinter die Bande. Er ist sicherlich auch kein ruhiger Geselle an der Linie, aber das war heute von Schiedsrichter Cremer und seinem ersten Linienrichter Adler (Lennestadt) an Arroganz gegenüber Spielern und Trainern des BVB kaum noch zu überbieten. Adler rannte sogar das Trainergespann scheinbar mit voller Absicht an der Linie um. Traurig, dass man sich so von Vereinsnamen beeinflussen lässt.
Zum Glück für den BVB spielten die blauen nur Unentschieden (1:1 gegen Wattenscheid), so dass sie nicht so weit davoneilen konnten und nur zwei Punkte bei einem schlechteren Torverhältnis Vorsprung haben..
Nach diesem letzten Spiel in 2001 und der folgenden Trainingswoche, beschließt die Mannschaft das Jahr am kommenden Samstag mit einer Weihnachtsfeier. Wir wünschen der Truppe ein frohes Fest und einen guten Rutsch und wünschen uns aber auch, dass sie im nächsten Jahr wieder an die starken Vorstellungen zu Saisonbeginn anknüpfen können. Holt die Schalker vom Thron und schenkt den Fans den Aufstieg!
Stimmen zum Spiel:
Ralf Fischer (TuS Hordel):
Für beide Mannschaften war der Platz heute schwer bespielbar. Das sich der BVB auf Kunstrasen auf dieses Spiel vorbereitet zeigt, dass man es ernst nimmt, auch wenn wir unten stehen. Wir konnten gegen die starken Techniker nur mit diszipliniertem Abwehrverhalten mit der Hoffnung auf gelegentliche Konter bestehen. Mit diesen Kontern haben wir dann hausiert und einige Chancen nicht genutzt. Es war für die Zuschauer kein schönes Spiel, aber wir spielten mit unseren Möglichkeiten hier und die Mannschaft hat Ihre Sache gut gelöst. Schön, dass wir mal ein Heimspiel gewonnen haben.
Horst Köppel:
Wir spielen gut, wir machen Druck, aber wir machen keine
Tore. Hordel kommt in der ersten Halbzeit einmal
vor das Tor und macht die Führung. Wir haben uns schwer getan und haben vorne
nicht mehr die Gefährlichkeit, die wir mal hatten, das ist entscheidend. Ich
habe die ganze Woche gewarnt, dass man dieses Spiel nicht auf die leichte
Schulter nehmen sollte. Immer wenn man hoher Favorit ist, wird man nachlässig
und gewinnt dann die Spiele nicht. Das ist uns jetzt schon öfter passiert. Mit
einer halben Chance in der ersten Halbzeit kann man kein Spiel gewinnen und so
geht die Niederlage auch in Ordnung.
Bastian Pinske „Rotsünder“:
Ich laufe hinter meinem Gegenspieler her, spitzele ihm den Ball weg und berühre ihn in keinster Weise. Die rote Karte war nicht nur ziemlich, sondern absolut lächerlich. Der Platz hätte uns sogar entgegenkommen müssen. Wir können Fußballspielen und hier hätten wir besser zurecht kommen können, als auf einem tiefen Rasenplatz. Wir waren im Laufe der Saison weit weg und dann hat die Einstellung nachgelassen. Das ist wirklich traurig.
Statistik
Schiedsrichter: Marco Cremer (Meinolf Adler, Wolfgang Rawe), Lennestadt
Zuschauer: 244
BVB: Kuschmann - Sahin, Abel, Pinske, Kringe, Demel (75. Gambo), Mehnert, Öztürk (45. Kügler), Achenbach - Bugri, Krontiris.
Tore: 1:0 Köthe (42.); 2:0 Laumann (57.); 2:1 Bugri (58.).