Die gelbe Tonne: Unentbehrlich Herrlich
Kaum zu glauben, aber wahr. Die Auferstehung geht weiter. Die vorsichtige Hoffnung auf den Beginn einer langen Serie unseres erklärten Lieblings Heiko Herrlich, die letztendlich mit der Torjägerkanone gekrönt werden wird, erhält Nahrung. Drei aktuelle Tore und Platz EINS der Torjägerliste (zusammen mit Bayern-Bratze Jancker) sind zu vermelden.
Leider machte mir Victor Ikpeba einen Strich durch die persönliche Rechnung. Kündigte ich vor der Ausführung des zum Tor führenden Freistoßes doch großmäulig gegenüber meinen unmittelbaren Sitznachbarn an, dass jetzt ein Tor durch Heiko Herrlich folgen würde. Knapp vorbei ist bekanntlich auch daneben. Der Umgebung schien es jedoch egal zu sein, dass ich mich in einem, für sie unbedeutenden, Detail geirrt hatte. Tor ist Tor. Und wem in der schwatzgelben Mannschaft würde man es genauso gönnen, wie dem kleinen Nigerianer, der im letzten Jahr so viel durchgemacht hat? - Nun, einen gibt es. Den nämlich, der in den vergangenen fünf Jahren eine Fahrkarte nach der anderen schoss! Und so durchströmte mich der Geist des bibeltreuen Heiko, vor seinem Tor zum erneuten Ausgleich, abermals. Aus Erfahrung klug geworden, hielt ich meine Klappe, kündigte keinen Treffer an und freute mich um so mehr, dass mich die Wallung der Gefühle dieses Mal nicht in die Irre führte. Stille Genugtuung hat ja bekanntlich auch ihre Reize!
Der bereits erwähnte Rückschlag ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Vier Minuten vor dem Ende kam Agostino frei im Dortmunder Strafraum an die Pocke und erzielte den 2:3 Endstand. Womit klar war, dass, zum ersten Mal seit langer Zeit, auch ein Tor des einzig wahren Torschützenkönigs eine Niederlage für den BVB nicht abwenden konnte. Daraufhin gönnte sich Heiko, im nächsten Spiel gegen Werder Bremen, eine 90-minütige Schaffenspause und überließ es den Kollegen Wörns und Addo, für die nötigen Tore zu sorgen. Auch so gelang es, einen eher überraschenden 1:2 Auswärtssieg perfekt zu machen.
Eine Woche später, gegen die Fast-Europapokal-Gipfelstürmer vom HSV, stellte Heiko fest, dass es sich mehr bockt, selber für die Buden zu sorgen. Nach der Führung durch Otto Addo überließ er es zunächst Ex-Kollege Barbarez, sich ein Bein wegen seiner zwei Kopfballtore abzufreuen. Da dieser jedoch meinte, darüber hinaus einen persönlichen Feldzug gegen die, ihm in der Vergangenheit nicht immer wohlgesonnene, schwatzgelbe Fangemeinde anzuzetteln, schritt Heiko ein. Zwei Tore in den letzten zwölf Minuten sorgten dafür, dass nicht Pizza-Sergej, sondern einzig und allein der herrliche Heiko vom "kicker" zum Spieler des Spiels gekürt wurde. Der zweite Treffer, bei dem es sich um einen zurecht gegebenen Elfmeter handelte (nach dem in Hamburg obligatorischen Trikotzupfen - diesmal Hertzsch an Reina), wurde von Heiko in einer Art und Weise erzielt, die doch hoffen lässt, dass es ein Elfmeterschützen-Leben nach Susi Zorc gibt. Besser hätte der es nämlich auch nicht machen können. Gut, dass Heiko gegen die Polizei-Auswahl in Waltrop geübt hatte. Ein Schuss wie dort im ersten Versuch hätte bei Elfer-Spezialist Hans-Jörg Butt wahrscheinlich einen mittelschweren Lachanfall hervorgerufen... - So stand der fünfte Auswärtssieg in Folge zu Buche: Vereinsrekord!
Nachdem der HSV auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, steht nun die nächste Aufgabe an: Die Fast-Meister von Blau-Weiß Buer geben sich am Samstag die Ehre im Westfalenstadion, um sich ihre erste Saisonniederlage abzuholen. Und ich habe so eine Ahnung, wer das entscheidende Tor zum schwatzgelben Sieg erzielen wird. Meine Sitznachbarn dürfen sich jedenfalls jetzt schon freuen. Sie werden vor allen anderen einen Grund zum Jubeln haben!
To be continued ...
Geschrieben von Mick