Spielbericht Profis | 02.03.2025
Borussia siegt auswärts auf St. Pauli
Warmlaufen
Vorbericht BVB - Lille Wegbereiter ins Finale?
Wann immer der BVB auf die „Doggen“ aus Lille traf, kam der BVB danach in ein europäisches Finale. Unser Vorbericht:
Zugegeben, die Datenlage ist etwas dünn, spielte der BVB doch erst einmal in seiner Historie gegen den OSC Lille. Aber es war auch ein Achtelfinale und denkbar knapp setzten sich die Borussen damals mit 0:0 und 1:1 dank Auswärtstorregel durch. Danach kam der Durchmarsch ins Finale nach Rotterdam. Highlights wie das 4:0 gegen AC Mailand dürften den meisten (älteren) Fans noch im Kopf sein und über das Finale decken wir einfach den Mantel des Schweigens.
Nun also wieder Lille. Diesmal im Achtelfinale der Champions League, in das beide Mannschaften souverän eingezogen sind. Lille als Siebtplatzierter der Abschlusstabelle, der BVB durch überzeugende Auftritte gegen Sporting Lissabon in der Zwischenrunde.
Aktuell rangiert der OSC Lille in der französischen Liga auf dem 5. Platz und hat trotz saftiger 4:1-Niederlage am Wochenende gegen Paris die drittbeste Abwehr der Liga - aber auch die schwächste Offensive der Spitzengruppe. In der Champions League sieht es ein wenig anders aus. Hier steht die drittschlechteste Defensive der drittbesten Offensive der Spitzengruppe in den Statistiken. Aufhorchen ließ Lille in der Gruppenphase auf jeden Fall mit einem Sieg sowohl gegen Real Madrid als auch Atletico Madrid und einer knappen Niederlage gegen Liverpool.
Fallobst sind die Nordfranzosen, die auf Grund ihres Wappens „Les Dogues“ (Die Doggen) genannt werden, also keinesfalls. Die großen Erfolge liegen allerdings schon deutlich länger zurück. Zwar konnte man sich 2020/2021 die Meisterschaft und 2010/2011 das Double sichern, die goldene Ära ist aber eher kurz nach dem Krieg zu verorten. Von 1946 bis 1955 wurde Lille zwei Mal Meister und fünf Mal Pokalsieger. Dazu kamen vier Vizemeisterschaften.
Traditionell wird Lille eine sehr gute Jugendarbeit nachgesagt, zu den bekanntesten Gewächsen zählen dabei wohl Eden Hazard und Yohan Cabaye. Im aktuellen Kader ist vermutlich Matias Fernandez-Pardo der heißeste Kandidat auf eine „größere“ Karriere im Seniorenbereich. Nach einem Abstecher bei KAA Gent kam Fernandez-Pardo im Sommer 2024 zu Lille zurück und konnte im November 2024 als „bester junger Spieler des Monats“ einen kleinen Vorgeschmack geben. Ansonsten ist er mit 12 Einsätzen in der Liga und fünf Einsätzen in der Champions League noch kein Stammspieler.
Beim Aufeinandertreffen heute Abend wird es auch einen Rückkehrer ins Westfalenstadion geben: Thomas Meunier. Der Belgier ließ sich persönlich zwar nichts zu Schulden kommen, die Zeit mit ihm bleibt trotzdem eher auf Grund von bestenfalls durchwachsenen Leistungen und häufigen Ausfällen in Erinnerung.
Dass mit Lille scheinbar nicht das oberste Regal ins Westfalenstadion kommt, konnte man am schleppenden Vorverkauf sehen. Nichtsdestotrotz müssen auch diese Spiele gewonnen werden, um am Ende die „großen“ Europapokalnächte zu erleben. Im Hinspiel kann dafür der Grundstein gelegt werden. Am besten ähnlich deutlich wie gegen Sporting!
