Morgen findet Teil 1 des „Vorspiels“ für das große deutsche Champions League Finale statt. Ihr lacht? 2013 haben sie auch gelacht. Unser Vorbericht:
Thomas Tuchel betitelte sein Spiel gegen Madrid in der Pressekonferenz als gefühltes Finale. Es kribbelt, als wäre es eins. Und auch, wenn es für die Bayern während ich diese Zeilen schreibe gerade nicht danach aussieht, glaube ich an dieses Fußballmärchen. Die Mannschaften ebenfalls so nahmhaft, als wäre es ein Finale. Und dann ist da noch Borussia Dortmund. Ich habe keine Ahnung, wie wir das geschafft haben, aber wir sind unter den vier besten Teams Europas. Es gibt Dinge, die gibt’s gar nicht. Also lasst es uns genießen!
Der Gegner heißt wieder einmal Paris und ich bin froh drum. Ich möchte Jude nicht ansehen müssen, während er das falsche Trikot trägt. Kaum einer Persönlichkeit (ja, Persönlichkeit, nicht Spieler) trauere ich so hinterher wie diesem wirklich feinen Kerl. Ich möchte nicht, dass er derjenige ist, der uns aus diesem Wettbewerb kickt. Das geht nämlich nicht, weil das Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München“ ausgetragen wird. 2013 revival in the making. Wir haben da schließlich noch so ne Rechnung offen in diesem ehrwürdigen Londoner Stadion. Ihr dürft jetzt keinen Rückzieher machen, der Expressreisepass ist ebenfalls in the making und wenn ihr sie morgen mit 19:0 aus dem Stadion ballert, dann ist auch die Flugbuchung reine Formsache. Wie wär‘ das schön - für die Bundesliga, für Dortmund, für die Zukunft so einiger Personalien.
Der Realist in mir sieht für morgen natürlich dunkelgrau, aber da der schwarzgelbe Mob morgen nur in gelb auflaufen möchte, lasse ich mich von diesem Optimismus gerne anstecken. Wer weiß, wann wir mal wieder ein Champions League Halbfinale bestreiten dürfen, also lasst den guten alten Beton beben.
Wer morgen auf dem Rasen stehen wird? Welche Superstars Paris anschleppt? Ganz ehrlich? Ich habe mir die Pressekonferenz nicht angeschaut, weil es egal ist. Es ist egal, ob eine internationale Millionenmannschaft oder ein Kindergarten ausm Pott auf dem Rasen steht. Der Kindergarten mit dem No-Name Trainer stand 2013 nämlich im Finale und wurde deutscher Meister. Und auch eine Mannschaft, die am Wochenende nur mit schlecht geputzter Brille zu ertragen ist, kann das Ruder noch rumreißen. Pokale schreiben ihre eigenen Gesetze und der Hexenkessel Westfalenstadion ist mit Sicherheit bereit für den nächsten Vulkanausbruch. Ich glaub‘ an euch, Jungs! Alles für Borussia, zusammen für den großen Traum!
