Spielbericht Amateure

Der Favorit steht sich selbst im Weg

01.10.2017, 13:17 Uhr von:  Redaktion

Mannschaft im Regen

Englische Wochen sind für Fußball-Fans zumeist eine schöne Abwechslung zum normalen Ligabetrieb. Immerhin ergibt sich so die Möglichkeit, drei Spiele innerhalb von wenigen Tagen zu verfolgen – ob im Stadion, der Kneipe, oder Zuhause auf dem Sofa vorm eigenen Fernseher. So eine englische Woche hatten unsere Amateure in den letzten Tagen, nur verlief sie weniger erfolgreich, als sich das manch einer vorgestellt hat.

Zu Beginn gab es in der heimischen Roten Erde eine relativ klare 0:2-Niederlage gegen Alemannia Aachen. Anschließend reihte sich eine unglückliche Niederlage am Dienstag gegen einen weiteren Traditionsverein ein: Im Stadion Niederrhein unterlagen die Schwarz-Gelben gegen Rot-Weiß Oberhausen mit 0:1. Für die Aktion des Spiels sorgte Einwechselspieler Sören Dieckmann, der nach knapp einer Minute mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde. Zuerst betrat Dieckmann das Spielfeld zu früh, dafür sah er Gelb. Anschließend behinderte er Schlussmann Udegbe wohl beim Abschlag – und sah erneut Gelb. Macht in der Summe einmal Gelb zu viel.

Schlammcatchen

Zum Abschluss der englischen Woche sollte die Mannschaft von Jan Siewert am Samstag auf den Tabellen-Sechzehnten und Aufsteiger TuS Erndtebrück treffen. Wiedergutmachung als Zielsetzung wäre die falsche Wortwahl. Gegen Aachen und auch gegen Oberhausen darf die junge Mannschaft verlieren. Somit hieß es für die Amateure eher: Erneut in die Spur finden. Vor der englischen Woche hatte die Mannschaft von Siewert nicht einmal verloren.

Im strömenden Dauerregen von Dortmund gingen die Amateure in der ersten Halbzeit aber sprichwörtlich baden. Die Gäste spielten gut mit, liefen die Borussen stark an, zwangen sie immer wieder zu Fehlpässen. „Wir machen es in der ersten Halbzeit für unsere Verhältnisse fast perfekt“, gibt Florian Schnorrenberg, Trainer der Gäste, nach dem Spiel zu Protokoll. „Im Lauf der zweiten Halbzeit ist es für die Mannschaft mit weniger Ballbesitzt dann öfter so, dass die Kräfte nachlassen.“

Genau das sollte sich bewahrheiten. Die Amateure zogen im zweiten Spielabschnitt spürbar das Tempo an. Zumindest so weit, wie es auf dem schwierigen Geläuf möglich war. Der Platz hatte am Ende eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Spargel-Acker nach der Ernte: tief, löchrig, holpig.

"schmutziger Bockhorn"

Für ihren Einsatz belohnten sich die Borussen beinahe sehr früh im zweiten Spielabschnitt – in der 55. Minute zeigte Robin Delfs auf den Punkt. Handelfmeter für Borussia, Kapitän Patrick Mainka nahm sich der Sache an – und scheiterte an Samuel Aubele. „Ich habe versucht ihn ins Tor zu schießen“, sagt Mainka nach dem Spiel mit einem Lächeln. „Platziert war der Schuss, aber der Torwart war in der richtigen Ecke. Vielleicht hätte ich etwas mehr Druck reinbringen können. Im Nachhinein ist es aber müßig, darüber zu sprechen. Scheiß egal wie, aber der Ball muss rein.“

Auch in der Folge war es immer wieder Samuel Aubele, dessen Name an eine Mischung aus Aubameyang und Dembele erinnert, der den Einschlag hinter sich verhinderte. In der 61. Minute fischte Aubele einen Ball von Eberwein sensationell raus und lenkte das Spielgerät noch

Ametov im Zweikampf

irgendwie um den Pfosten. Danach gab es viel Leerlauf, bis Herbert Bockhorn in der 85. Minute den Ball an Aubele vorbeibekam – als einziger Borusse an diesem Tag. Das Spielgerät fand aber auch hier nicht den Weg ins Tor. In letzter Instanz und höchster Not konnte der Ball kurz vor der Linie geklärt werden.

Am Ende eines mittelmäßigen Regionalliga-Spiels steht also eine Punkteteilung zwischen der stärksten U23 Deutschlands – und dem TuS Erndtebrück. Für die Amateure stehen nun etwas mehr als 300 Minuten ohne eigenen Torerfolg auf der Habenseite, dazu ein Punkt aus drei Spielen. Werden nur die nackten Zahlen betrachtet, dann liest sich das alles andere als zufriedenstellend. Beziehen wir aber die Namen der ersten beiden Gegner und die äußeren Umstände am Spieltag gegen Erndtebrück ein, lässt sich konstatieren: alles halb so wild. Der nächste Sieg wird kommen. Bestenfalls schon gegen den FC Wegberg-Beeck 1920 (10.10, 19:30 Uhr, Waldstadion Beeck).


Kev, 01.10.2017

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