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...U23-Kapitän Patrick Mainka: "Diese Gegentorzahl nervt mich wirklich"

14.11.2017, 15:19 Uhr von:  Larissa Web Seb
...U23-Kapitän Patrick Mainka: "Diese Gegentorzahl nervt mich wirklich"
Patrick Mainka bei den Fans

Im ausführlichen schwatzgelb.de-Interview mit Patrick Mainka spricht der U23-Kapitän über seine bisherige Karriere, die Umbrüche in der U23, die Spielweise und die Saisonziele.

schwatzgelb.de: Fangen wir mal in deiner Vergangenheit an: Deine Profikarriere begann bei Arminia Bielefeld, du hattest da sogar einen Einsatz im Profiteam. Warum hast du dich trotzdem für den Weg über die Zweitvertretung von Bundesligisten entschieden?

Patrick Mainka im Gespräch mit schwatzgelb.de

Patrick Mainka: Ich hatte das Pech, – ich glaube, Pech trifft es ganz gut – dass ich mich direkt nach dem ersten Einsatz in der 2. Bundesliga bei Arminia Bielefeld im Training verletzt habe. Da war ich dann natürlich erstmal wieder raus. Und in Bielefeld war die Situation auch ein bisschen verfahren, weil wir mitten im Abstiegskampf waren, wo man vielleicht eher auf erfahrene Spieler setzt. Nach dem Trainerwechsel von Stefan Krämer zu Norbert Meier lief es auch für mich persönlich nicht mehr so gut. Ich war zwar bei den beiden Relegationsspielen gegen Darmstadt im Kader, wovon besonders das Rückspiel ziemlich krass war und habe nach dem Abstieg die Sommervorbereitung noch mitgemacht, aber man hat mir zu verstehen gegeben, dass die Einsatzzeiten nicht unbedingt größer werden. Man hat mich da nicht direkt vom Hof gejagt. Trotzdem wollte ich nicht nur auf der Bank sitzen. Es hat sich dann ergeben, dass ich nach Bremen gehen konnte und da lief es auch richtig gut mit dem Aufstieg in die dritte Liga. Ich kann nicht sagen, dass es mir geschadet hat, in die U23 zu gehen.

schwatzgelb.de: Das wäre auch die nächste Anschlussfrage gewesen. Ihr seid in die dritte Liga aufgestiegen und du hast dich trotzdem entschieden, zum BVB zu wechseln, der eine Liga tiefer spielt. Was waren die Beweggründe?

Patrick Mainka: Am Anfang war es bei Bremen so, dass ich die ersten acht oder neun Spiele in der dritten Liga gemacht habe und mich dann wieder verletzt habe. Nach meiner Verletzung habe ich wieder gespielt – allerdings nur 15 Minuten, glaube ich – und dann gab es die rote Karte gegen Fortuna Köln…

schwatzgelb.de: Berechtigt?

Patrick Mainka: … Notbremse, war ein bisschen unglücklich, sag ich mal. Dadurch war ich wieder drei Spiele draußen. Dazu kommt, dass in Bremen damals auch viele Jungprofis in der ersten Mannschaft waren, die oft bei der U23 spielten und mein Vertrag lief im kommenden Sommer aus. Bei Werder waren sie nicht ganz so sicher, wie es weitergehen soll und wollten eigentlich noch abwarten. Es hat sich aber die Situation ergeben, dass es durch Daniel Farke – den kannte ich noch, weil er bei Bielefeld war, als er seinen Fußballlehrer gemacht hat – die Möglichkeit gab, nach Dortmund zu gehen. Und es gibt schlechtere Vereine als die U23 von Borussia Dortmund. Da dachte ich: „Okay, Borussia Dortmund ist schon ne Hausnummer" und auch wenn es eine Liga tiefer ist, ist es trotzdem eine Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln. Die Rahmenbedingungen sind natürlich nochmal ein Stück besser als in Bremen. Jetzt im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es auf jeden Fall der richtige Schritt war.

schwatzgelb.de: Du hattest es gerade schon angesprochen: Sowohl bei Bielefeld, als auch bei Bremen hat eine Verletzung quasi für einen Knick gesorgt. Seitdem du beim BVB bist, hast du alle Spiele gemacht und bist verletzungsfrei geblieben. Ist das Glückssache? Oder wie beugst du da wirksam vor?

Patrick Mainka: Man probiert schon, drauf zu achten. Ich glaube, ich bin auch jemand, der weiß, wann es nötig ist, richtig professionell zu leben. Es gibt aber auch Momente, da sagen die Trainer: „Schaltet mal einen Abend den Kopf aus, da müsst ihr nicht so professionell sein". Ich glaube, ich kriege das gut hin, diszipliniert zu sein. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mich im Kraftraum gut auf das Training vorbereite. Vielleicht ist es auch Glück. Aber ich bin zufrieden, dass es so ist. Die Gesundheit ist das wichtigste, egal ob du jetzt Fußball spielst oder nicht. Im Fußball ist es natürlich Priorität Nummer eins, weil dich eine Verletzung immer zurückwirft. Von daher versuche ich alles, um möglichst verletzungsfrei zu bleiben.

schwatzgelb.de: Zumal du ja jetzt auch schon zweimal die Erfahrung gemacht hast, dass das einschneidende Konsequenzen haben kann…

Patrick Mainka: Es waren immer unglückliche Situationen, nie muskuläre Probleme. In Bielefeld war es glaube ich Innenband und Innenmeniskus, die in Mitleidenschaft gezogen wurden durch einen blöden Zweikampf. In Bremen auch, da hatte ich meine Bänder im Fuß verletzt. Es waren halt immer so unglückliche Situationen, die einfach kommen können. Vielleicht hat mich das auch ein bisschen gebrandmarkt und ich gehe jetzt cleverer in einen Zweikampf – man lernt auf jeden Fall auch daraus.

schwatzgelb.de: Habt ihr eigentlich auch einen zweiten Kapitän oder geht man einfach davon aus, dass du wieder alle Spiele machst?

Patrick Mainka im Gespräch mit schwatzgelb.de

Patrick Mainka: (lacht) Ich weiß nicht genau. Wir haben viele Führungsspieler, wer jetzt genau die Binde tragen sollte, wenn ich mal nicht spiele, kann ich selber gar nicht genau beantworten.

schwatzgelb.de: Letzte Saison hat sich das ja noch so ein bisschen abgewechselt. Da war Christoph Zimmermann noch da – unsere legendäre 3,88 m Abwehr…

Patrick Mainka: Ja, letztes Jahr war es wirklich so, dass ich dann die Binde übernehmen durfte, wenn Zimbo nicht gespielt hat. Da habe ich schon ein bisschen in das Amt reingeschnuppert.

schwatzgelb.de: Seit dieser Saison bist du fest Kapitän. Was bedeutet dir das persönlich?

Patrick Mainka: Ich bin schon stolz darauf, das muss man wirklich sagen. Denn egal, was für eine Mannschaft von Borussia Dortmund es ist, als Kapitän so eine Mannschaft aufs Spielfeld zu führen – auch noch in die Rote Erde, ein altehrwürdiges Stadion – das macht mich schon stolz und dann weißt du auch, dass du diese „Tradition" quasi fortführst. Ich kann jetzt nicht sagen, wer alles schon die Kapitänsbinde getragen hat, das weiß ich nicht, aber mich da einreihen zu dürfen und für Borussia Dortmund zehn weitere Männer aufs Spielfeld zu führen, macht mich stolz.

schwatzgelb.de: Wie wichtig, würdest du sagen, ist die Binde auf dem Spielfeld? Spielt das eine Rolle?

Patrick Mainka: Auf dem Spielfeld spielt die Binde eigentlich eine untergeordnete Rolle. Jeder soll Verantwortung übernehmen und auch sagen können, wenn es irgendwas zu bemängeln gibt. Letztendlich hat es sich vielleicht so ergeben, dass ich als Führungsspieler vorangehen will, aber das hat jetzt nichts mit der Binde zu tun. Da können auch andere was sagen, aber letztendlich musst du dann schon vorweg gehen und Verantwortung übernehmen – und das mache ich gerne.

schwatzgelb.de: Bist du mehr so der harte Hund, der die Leute zusammenscheißt oder versuchst du lieber positiv einzuwirken?

Patrick Mainka: Eigentlich bin ich eher der positive Typ, ich muss jetzt nicht jeden zusammenscheißen. Aber es gibt unterschiedliche Spieler und die muss man teilweise unterschiedlich anpacken – und manchmal muss man dann vielleicht auch ein bisschen lauter werden. (lacht)

schwatzgelb.de: Gehst du mit schwierigen Phasen anders um, seitdem du Kapitän bist?

Patrick Mainka: Was genau meinst du mit schwierigen Phasen?

schwatzgelb.de: Wenn man mal ein paar Niederlagen aneinander reiht oder keine Siege einfährt oder irgendwie merkt, dass die Leistungen nicht so sind, wie man sich das vielleicht wünscht…

Patrick Mainka: Ich bin sowieso einer, der sich viele Gedanken macht, wenn irgendwas nicht läuft. Wenn ein Spiel verloren geht, dann mache ich mir fast schon zu viele Gedanken. Und jetzt als Kapitän denkst du vielleicht noch mehr, auch über das ganze Mannschaftsgefüge, nach und sprichst dann sowas mal beim Trainer an, wenn du merkst, vielleicht hat es da gefehlt. Das ist meine Aufgabe, dass mit dem Trainer abzusprechen, damit er weiß, wie es in der Mannschaft aussieht und weiß, was wir noch verbessern können.

schwatzgelb.de: Die Situation in einer U23 ist ja schon ein bisschen speziell. Es gibt jeden Sommer eigentlich einen großen Umbruch in der Mannschaft. Diesen Sommer ist er wieder besonders stark ausgefallen, es sind sehr viele Leistungsträger gegangen und es kommen auch entsprechend sehr viele Neue dazu. Wie wird sowas gemanaged? Gibt es da bestimmte Teambuilding-Maßnahmen, dass die Mannschaft schnell zusammenfindet?

Patrick Mainka: Bestimmte Maßnahmen gab es nicht. Wir sind als Mannschaft ja sowieso ständig aufeinander. Da tut es vielleicht auch mal ganz gut, wenn man eine kurze Auszeit hat. Wenn man im Trainingslager zehn Tage aufeinandergesessen hat, ist mal ein freier Tag gut, damit du nicht immer die gleichen Gesichter siehst. Der Umbruch in der U23 ist manchmal weniger hart, weil man die Leute teilweise schon kennt, die ab und zu schon mittrainiert haben – also auf jeden Fall die aus der U19. Und es ist ja so, dass in der U23 alle etwa im gleichen Alter sind. Da sind die Interessen teilweise gleich und es ist relativ leicht, ein gutes Mannschaftsklima aufzubauen. Ich hatte bisher das Glück, dass ich in meinen Mannschaften wirklich immer ein super Klima hatte. Da hat die Mannschaft immer Spaß gemacht, da konnte jeder mit jedem und es gab nie irgendwelche großen Streitereien. Ich bin ja sowieso von der Persönlichkeit her so, dass ich mit jedem klarkomme, da lief es eigentlich immer.

schwatzgelb.de: Also sowas wie mit Dave Wagner, der immer so ein legendäres Camping mit Ruderboot und Selbstversorgung gemacht hat, was es jetzt auch in Huddersfield gab, habt ihr im Sommer nicht gemacht?

Patrick Mainka: Ich kam ja erst nach Dave Wagner, aber bei ihm haben die mal sowas gemacht. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was genau, aber wir hatten weder letztes Jahr bei Daniel Farke noch dieses Jahr bei Jan Siewert, dass wir irgendwo hungern mussten.

schwatzgelb.de: Gab es einen Abgang, den du sportlich oder aus persönlicher Sicht bedauert hast?

Patrick Mainka: Also die Abgänge allgemein, wir hatten letztes Jahr wirklich ein super Team. Ich habe jeden einzelnen bedauert, weil jeder seinen Teil dazu beigetragen hat, dass wir so eine super Runde gespielt haben. Also sportlich fehlt jeder irgendwo. Aber auf persönlicher Ebene bedauere ich vor allem Marco Hober, mit dem ich viel zu tun hatte und mit dem ich viel unternommen habe. Den kenne ich ja auch aus Bielefeld. In dem ersten halben Jahr als er hier gespielt hat, wir sind ja zusammen im Winter zum BVB gekommen, hat er, immer wenn wir zwei Mal trainiert haben, oder wenn es später wurde, bei mir gepennt. So ein Wechsel ist immer ein bisschen blöd, aber man versteht es natürlich auch. Jeder will sich weiterentwickeln und sucht eine neue Herausforderung. Und Lotte ist auch nicht so weit weg, sag ich jetzt mal.

schwatzgelb.de: Hast Du noch Kontakt zu den Spielern, die den BVB im Sommer verlassen haben? Verfolgst Du deren Werdegang?

Patrick Mainka: Kontakt habe ich mal mehr mal weniger. Zu Marco Hober habe ich noch sehr viel Kontakt. Der ist auch an freien Tagen noch öfter in Dortmund und dann unternehmen wir etwas zusammen mit ihm und Michi Eberwein. Mit den anderen Leuten schreibe ich sporadisch. Moritz Fritz hat sich jetzt leider wieder verletzt, da wünscht man natürlich gute Besserung. Wir haben auch noch die interne Gruppe vom letzten Jahr und da geht es zwischenzeitlich immer noch ziemlich aktiv hin und her. Man kriegt auf jeden Fall mit, ob die ehemaligen Mitspieler im neuen Verein spielen oder wenn sie ein Tor schießen.

schwatzgelb.de: Zum Beispiel Massih Wassey hat gestern das entscheidende Tor für den SC Paderborn gegen den VfL Bochum geschossen.

Patrick Mainka: Bei ihm läuft es insgesamt ganz gut (lacht).

schwatzgelb.de: Es gab auch einen Trainerwechsel von Daniel Farke zu Jan Siewert. Was sind die größten Unterschiede zwischen den beiden und gibt es auch Parallelen?

Patrick Mainka im Gespräch mit schwatzgelb.de

Patrick Mainka: Beide sind wirklich nah an der Mannschaft dran, der Kontakt ist super. Taktisch hat sich etwas geändert. Letztes Jahr haben wir viel Wert auf den Ballbesitz gelegt, dieses Jahr eher auf das Umschaltspiel, also nach Ballgewinnen schnell nach vorne zum Tor zu kommen. Beide Trainer haben ihre eigenen Ideen, um zum Erfolg zu kommen und Erfolg ist keine Einbahnstraße. Das ist eine schöne Floskel, wo kann ich das Geld einwerfen? (lacht) Viele Wege führen nach oben (allgemeines Gelächter). Letztes Jahr waren wir überaus erfolgreich und auch in diesem Jahr sind wir wieder oben dran. So hat jeder Trainer seinen Ansatz und bringt ihn in die Mannschaft ein.

schwatzgelb.de: Mit David Solga ist im Sommer ein ehemaliger Mitspieler ins Trainerteam gewechselt. Wie ist das, wenn der plötzlich auf dem Trainingsplatz die Kommandos gibt?

Patrick Mainka: Das ist auf jeden Fall eine Umstellung und ich glaube, er musste sich da auch erst dran gewöhnen, dass er als langjähriger Spieler nun als Co-Trainer fungiert. Aber er arbeitet inzwischen seit vier Monaten in seiner neuen Rolle und mit der Zeit wird es dann normal. Die Co-Trainer sind meistens ohnehin sehr nah an der Mannschaft und man kann mit ihnen viel Spaß haben. Das kann man mit David Solga auch. Er gibt jetzt die Kommandos und gibt Trainingsinhalte vor, aber man kann trotzdem noch ganz normal mit ihm reden.

schwatzgelb.de: Also ist David Solga der „good cop" und Jan Siewert der „bad cop"?

Patrick Mainka: Das würde ich nicht so sagen. Auch Jan Siewert ist nah an der Mannschaft, mit ihm kann man auch über alles reden. Aber der Co-Trainer ist generell immer derjenige, der noch ein Stück näher an der Mannschaft ist, der noch mehr hinein horcht und auch ein paar Späße mehr mitmacht. Das war in jedem Verein so, in dem ich bisher gespielt habe.

schwatzgelb.de: Kommen wir zu aktuellen Situation: Ihr habt insbesondere ergebnistechnisch einen sehr guten Saisonstart hingelegt. Dann kam eine etwas schwierigere Phase mit nur einem Sieg aus 8 Spielen. Wie erklärst Du Dir, dass zuletzt weniger Punkte eingefahren werden konnten?

Patrick Mainka: Es gab im Sommer einen großen Umbruch. Daher konnte keiner damit rechnen, dass wir so gut in die Saison starten. Nach sechs Spielen hatten wir fünf Siege. Das hat die Erwartungshaltung natürlich gesteigert. Von außen hieß es: Das ist die Übermannschaft der Liga, die sind nicht einzuholen. Das muss man als junge Mannschaft auch erst einmal wegstecken. Wir dürfen gar nicht erst auf den Gedanken kommen, dass wir jeden in Grund und Boden spielen. Wir sind so jung, da passieren auch Fehler. Auch auf Regionalliga-Niveau drehen Kleinigkeiten ein Spiel. Diese Kleinigkeiten sind in den ersten Spielen immer zu unseren Gunsten ausgefallen. In der schwierigeren Phase danach, waren wir vielleicht manchmal noch etwas zu Grün hinter den Ohren und das macht sich dann sofort in den Ergebnissen bemerkbar. Durch die Leistung gegen Wuppertal (Anm. d. Red. Die Mannschaft holte ein 0:2 auf und das Spiel endete 2:2) haben wir wieder an Selbstvertrauen gewonnen. Die Liga ist so ausgeglichen, dass die Spiele meistens sehr eng sind. Da kann ein Spiel ganz schnell in die eine oder die andere Richtung ausgehen. Erfahrung spielt dann natürlich auch eine Rolle.

schwatzgelb.de: Haben die Nachholspiele in euren Überlegungen auch eine Rolle gespielt? Ihr wart ja quasi Tabellenführer und hattet noch zwei Spiele gegen machbare Gegner in der Hinterhand.

Patrick Mainka: Diese zwei Nachholspiele haben wirklich genervt. Das Spiel in Wegberg-Beeck ist wegen Regens ausgefallen. Am 2. August! Das ist schon Wahnsinn, dass mitten im Sommer ein Spiel wegen Regens abgesagt werden muss. Im Kopf rechnet man natürlich durch, dass man bei 3 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer die Spitze übernehmen würde, wenn man die beiden Nachholspiele gewinnt und das nervt auf jeden Fall. Auf diese Rechnerei sollten wir uns gar nicht einlassen. Wir sollten lieber auf uns selbst schauen als auf die Tabelle und von Spiel zu Spiel gucken (allgemeines Gelächter). Wir sollten uns auf uns konzentrieren und darauf, jedes Spiel zu gewinnen und dann schauen wir am Ende, was dabei herauskommt. Bei uns steht die Weiterentwicklung der Spieler im Vordergrund. Das ist die primäre Aufgabe einer U23.

schwatzgelb.de: Habt Ihr zu Saisonbeginn vielleicht etwas über euren Möglichkeiten gespielt?

Patrick Mainka: Es war nach dem Umbruch sicher nicht zu erwarten, dass wir so in die Saison starten. Ich war teilweise mit 22 Jahren der älteste Spieler auf dem Platz. Wir haben eine mega junge Mannschaft. Ich will nicht sagen, dass wir überbewertet wurden, denn wir haben die Qualität, jeden zu schlagen. Das haben wir auch schon bewiesen. Aber es geht auf dem Platz um Kleinigkeiten, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Das ist zu Saisonbeginn immer zu unseren Gunsten ausgefallen und in den Spielen danach nicht mehr. Daran sind wir natürlich auch teilweise selbst schuld, weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Teilweise haben wir auch unglückliche Gegentore bekommen. So lief es dann gegen uns, aber das pendelt sich in der Saison auch irgendwann wieder ein.

schwatzgelb.de: Ihr habt schon 18 Gegentore bekommen. Wo siehst Du als Abwehrspieler die Gründe dafür und wo habt Ihr diesbezüglich noch Verbesserungspotential?

Patrick Mainka: Diese Gegentorzahl nervt mich wirklich. Als Abwehrspieler nervt das noch mehr, aber es nervt auch die ganze Mannschaft. Teilweise fehlt da noch die Erfahrung, denn wir haben Gegentore kassiert, die eigentlich so nicht passieren dürfen. Das sind individuelle Fehler, aus denen wir lernen müssen.

schwatzgelb.de: Die Abwehr ist ja auch stark umgebaut worden. Bonmann, Zimmermann und Camoglu haben beispielsweise den Verein verlassen. Inwiefern siehst Du Unterschiede im Zusammenspiel mit denjenigen, die neu dazugekommen sind?

Patrick Mainka im Gespräch mit schwatzgelb.de

Patrick Mainka: Wenn neue Leute dazukommen, muss sich das Zusammenspiel erst finden. Zum Beispiel David Sauerland spielt als Rechtsverteidiger auch eine Position, die komplett neu für ihn ist. Manchmal passen dann die Feinheiten noch nicht so und das kann ausschlaggebend sein. Aber da arbeiten wir dran. Wir müssen auf dem Platz viel miteinander sprechen. Das ist im Abwehrverbund sehr, sehr wichtig. Durch eine gute Organisation kann man viele gefährliche Situationen schon im Ansatz unterbinden.

schwatzgelb.de: Mal konkret nachgefragt: Was ist im Zusammenspiel mit Steurer anders als mit Zimmermann?

Patrick Mainka: Der größte Unterschied ist natürlich, dass Olli Steurer ein Linksfuß ist. Den muss ich also auf dem anderen Fuß anspielen. Letzte Saison habe ich ja auch oft den linken Innenverteidiger gespielt, wenn ich mit Zimmermann zusammen gespielt habe. Jeder Spieler hat natürlich eigene Stärken und Schwächen. Zimbo war ein Hüne. Der war wirklich eine Wand. Aber Olli steht dem in nicht viel nach. Die Unterschiede ergeben sich aber auch daraus, dass der Trainer andere Akzente setzt, was beispielsweise den Spielaufbau angeht. Es ist aber auf jeden Fall ein Vorteil einen Rechtsfuß und einen Linksfuß in der Innenverteidigung zu haben.

schwatzgelb.de: Man hat tatsächlich den Eindruck, dass der Spielaufbau in dieser Saison etwas wilder aussieht, ähnlich wie auch bei den Profis. Orientiert Ihr Euch hinsichtlich der Taktik an den Profis oder zieht Jan Siewert nur seine Idee durch?

Patrick Mainka: Eigentlich müsstet ihr da Jan Siewert fragen. Aber die Trainer tauschen sich auf jeden Fall aus. Bei Peter Bosz und Jan Siewert sind die Spielphilosophien auch ähnlich. Beide wollen viel Tempo nach vorne entwickeln. Ich kann nicht sagen, ob es Absprachen zwischen Bosz und Siewert über unsere Spielanlage gibt. So wie ich das sehe, bringt Jan Siewert seine eigenen Ideen ein. Aber wir spielen für Borussia Dortmund und wenn bei den Profis Not am Mann sein sollte, müssen wir natürlich auch wissen, wie die Profis spielen, um im Bedarfsfall aushelfen zu können.

schwatzgelb.de: Mit Hamadi Al Ghaddioui hat der Top-Torjäger der letzten Saison den Verein verlassen. Den Job hast Du ja als Führender der internen Torschützenliste auch übernommen...

Patrick Mainka: (lacht) Ja, das stimmt. Momentan läuft es vor dem Tor sehr gut für mich.

schwatzgelb.de: Und das obwohl Du schon einen Elfmeter verschossen hast.

Patrick Mainka: Ja, der lief leider nicht so gut. Hamadi hat in der letzten Saison 19 Tore gemacht. Der war vorne drin einfach eine Konstante. Man wusste, der macht irgendwann sein Tor. In dieser Saison müssen wir uns die Tore hart erarbeiten. Uns fällt da nichts zu. Deshalb müssen wir versuchen, konsequent unsere Chancen zu nutzen.

schwatzgelb.de: Woher kommt Deine plötzliche Torgefährlichkeit?

Patrick Mainka: Letztes Jahr hatte ich auch einige Chancen, aber der Ball landete am Pfosten oder der Torwart war noch irgendwie dran. Warum die Bälle jetzt rein gehen, kann ich gar nicht sagen. Wenn ich vorne an den Ball komme, versuche ich ihn irgendwie ins Tor zu bringen und momentan klappt das ganz gut.

schwatzgelb.de: Legt Ihr vielleicht im Training mehr Wert auf Standardsituationen?

Patrick Mainka: Wir trainieren jede Woche vor dem Spiel auch Standardsituationen und das kommt uns zugute. Die Standards werden immer wichtiger, vor allem in engen Spielen. Das gilt nicht nur für uns als U23 sondern auch für den absoluten Profibereich. Man muss ja nur an die WM denken. Mats Hummels köpft das Tor gegen Frankreich oder Carles Puyol damals das Tor gegen Deutschland. In engen Spielen gibt es oft nicht viele Torchancen und dann können diese kleinen Situationen entscheidend sein. Dann sind Standardsituationen, aus denen Tore entstehen können, besonders wichtig.

schwatzgelb.de: Ihr habt zwar zuletzt etwas an Boden verloren, seid aber immer noch in Schlagdistanz zur Spitze. Hältst Du das Erreichen der Aufstiegsplayoffs für realistisch?

Patrick Mainka im Gespräch mit schwatzgelb.de

Patrick Mainka: Stimmt, da sind ja noch die Playoffs. Soweit möchte ich eigentlich noch gar nicht vorausschauen. Wir haben die Qualität und das Talent, um jeden in der Liga zu schlagen. Aber Talent allein reicht nicht aus. Wir müssen für jeden Sieg hart arbeiten. Die Liga ist unglaublich eng. Die ersten acht Mannschaften trennen nur ein paar Punkte (Das Interview wurde vor dem spiel in Uerdingen geführt, Anm. d. Red.). Da kann nach oben und unten alles passieren. Wir müssen auf uns schauen und versuchen, die nötigen Punkte zu holen.

schwatzgelb.de: Hast Du Dir denn ein persönliches Saisonziel gesetzt? Die fünf Saisontore kannst Du ja schon mal abhaken...

Patrick Mainka: Eine bestimmte Zahl an Toren habe ich mir nicht vorgenommen. Ein persönliches Ziel kann ich eigentlich gar nicht nennen. Für den Einzelnen ist es wirklich wichtig, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Wenn die Mannschaft nicht erfolgreich ist, bist du als Einzelner auch nicht erfolgreich. Mein Ziel ist es immer, in der jeweiligen Liga der Beste zu sein. Also strebe ich Platz eins an. Und wenn wir den mit der Mannschaft erreichen, kommt mir das auch persönlich zugute.

schwatzgelb.de: Du hast eben schon angesprochen, dass die Rote Erde ein sehr ehrwürdiges Stadion ist und du da auch sehr gerne spielst, aber spielst du vielleicht trotzdem manchmal lieber auswärts, weil der Platz da besser sein könnte.

Patrick Mainka: Ich kann mich sogar noch an mein erstes Spiel für Dortmund erinnern, das war gegen Viktoria Köln. Da kam ich nach Dortmund, es war kurz nach dem Winter und ich dachte „Also ich weiß nicht, ob Borussia Dortmund immer auf so einem Platz spielt". Man muss dazu sagen, dass der Platz der Stadt gehört und nicht dem BVB. Er ist wirklich teilweise in miserablem Zustand. Er sieht von außen gar nicht so schlecht aus, aber wenn man dann drauf geht, merkt man, das Warmmachen macht den Platz komplett kaputt. Ich kann mich erinnern, letztes Jahr wollte ich einen Pass annehmen, der Ball springt plötzlich hoch, so dass ich mit dem Kopf hingehen muss, um den Ball zu klären.

schwatzgelb.de: Ihr spielt ja relativ häufig dort und seid in der Liga eher ein technisch stärkeres Team. Ist das dadurch ein Vorteil, weil ihr den Platz kennt oder behindert das euer Spiel?

Patrick Mainka: Kennen tun wir ihn auf jeden Fall, aber ich glaube eher, dass es uns nicht so entgegen kommt. Das, was wir spielen können, ist Kurzpassspiel, das auf dem Platz dann teilweise sehr schwer ist, weil der Ball oft verspringt. Die Gelb-Rote-Karte gegen Michael Eberwein auch: Da verspringt ihm der Ball, er regt sich auf und ist vielleicht kurz übermotiviert. Es kommt uns auf jeden Fall nicht entgegen, dass der Platz nicht in einem optimalen Zustand ist. Obwohl, irgendwann gibt es den Zeitpunkt, so ab Anfang April, dann ist er plötzlich sehr gut.

schwatzgelb.de: Wenn der Rasen schlechter wird, hat man dann auch ein paar Wochenenden frei und am Ende der Saison englische Wochen.

Patrick Mainka: Das nehme ich eigentlich ungern. Wenn man sich auf ein Spiel vorbereitet und dann wird das am Abend vorher abgesagt, das ist richtig nervig. Da wird die Tabelle dann auch so auseinander gerissen. Der eine hat 18 Spiele, der andere erst 14. Es stört einfach auch die Vorbereitung.

schwatzgelb.de: Wie bereitet Jan Siewert euch denn vor?

Patrick Mainka: Jeder Trainer hat schon eigene Dinge, die ihm wichtig sind. Wir haben unsere Ideen, die wir immer ins Spiel bringen wollen und dann gibt es vor dem Spiel eine Videoanalyse. Wo die Schwächen sind, worauf sie wert legen, wo die Stärken sind. Da gucken wir uns dann an, wie wir das Spiel angehen können, um unser Spiel aufzuzwingen. Das passiert meist mit Videos, aber auch mal mit Einzelgesprächen, weil man gegen einen speziellen Spieler oder einen Spieler mit einer auffälligen Spielweise spielt. Dann weißt du schon, was auf dich zukommt.

schwatzgelb.de: Stichwort Parallelansetzungen: Ist das ein großer Wettbewerbsnachteil, wenn ihr oft ohne Fans spielen müsst?

Patrick Mainka im Gespräch mit schwatzgelb.de

Patrick Mainka: Ich muss erstmal sagen, dass es in Dortmund Wahnsinn ist, wenn keine Parallelansetzungen sind, wie viele Zuschauer kommen. Das kenne ich von anderen Zweitvertretungen nicht. Es macht natürlich mehr Spaß, wenn da 1.000 Leute sind, die dich nach vorne peitschen. Ich glaube, wenn wir das jedes Wochenende hätten, dann wäre das ein mega Wettbewerbsvorteil. Allerdings verstehe ich es nicht, dass man absichtlich oder zumindest teilweise absichtlich unsere Spiele parallel zu den Profis legt, weil ich glaube, dass viele Spaß an den Amateuren haben. Warum gönnt man denen das nicht? Das verstehe ich wirklich nicht. Ich würde es mir auf jeden Fall anders wünschen.

schwatzgelb.de: Ich glaube 11 von 13 waren parallel?

Patrick Mainka: Die ersten waren nicht parallel. Und dann hast du so verrückte Sachen dabei, Dienstag abends bei Wegberg-Beeck, was eine weite Auswärtsfahrt ist. Und dann kommen trotzdem so viele Fans mit, die Stimmung für 1.000 machen.

schwatzgelb.de: Statistisch schlägt sich das ja auch nieder. Bei Parallelansetzungen holt man ja auch weniger Punkte.

Patrick Mainka: Die Statistik hab ich noch nie gesehen, aber ich kann mir das gut vorstellen. Wenn man mit so einer Rückendeckung ins Spiel geht, dann ist das durchaus einfacher.

schwatzgelb.de: So als Zweitvertretung, wie nah seid ihr eigentlich an den Profis, z.B. im Training? Das Ziel ist ja letztendlich der Profikader.

Patrick Mainka: Die Verzahnung ist schon sehr gut. Es kommt schon mal vor, dass einer oder auch mehrere hoch müssen, wenn oben was gebraucht wird. Das kann relativ spontan sein, wenn jemand ausfällt, kann aber auch geplant sein. Oder wir machen mal ein Trainingsspiel gegen die Profis. Vor allem in der Länderspielpause, wenn weniger Spieler da sind. Da sieht man dann auch, dass nicht nur welche von uns hoch gehen, sondern es kommen auch mal Profis zu uns. Guerreiro, Schürrle oder auch Subotic und Weigl, Weigl hat dann ja gegen Rödinghausen bei uns mitgespielt.

schwatzgelb.de: Wie ist das Testspiel ausgegangen?

Patrick Mainka: Das weiß gar nicht mehr (lacht). Also wir haben auf jeden Fall verloren, aber ich weiß nicht mehr wie hoch.

schwatzgelb.de: Gibt es da Unterschiede zwischen den Trainern, Tuchel und Bosz oder auch Siewert und Farke?

Patrick Mainka: Man muss wirklich sagen, dass Tuchel und Farke eine ähnliche Idee vom Fußball hatten und auch Bosz und Siewert haben eine ähnliche Idee. Das schlägt sich dann auch in der Trainingsarbeit nieder. Wenn wir dann hoch gehen, dann wissen wir, was wir zu tun haben. Die Verzahnung ist eigentlich immer eng. Gerade nach dem Spieltag. Das ist der Vorteil der Parallelansetzungen, weil dann beide Mannschaften am nächsten Tag da sind und die Leute, die nicht gespielt haben, zusammen trainieren können.

schwatzgelb.de: Wie professionell ist euer Training? Gibt es überhaupt Unterschiede zu den Profis?

Patrick Mainka: Nein, da gibt es fast keinen Unterschied. Wir haben von den Rahmenbedingungen alles. Da kann man sich gut vorbereiten. Die Plätze sind besser als in der Roten Erde. Das ist alles absolut professionell.

schwatzgelb.de: Nutzt ihr in Brackel das Jugendhaus mit oder nutzt ihr das von den Profis? Das ist ja jetzt aufteilt.

Patrick Mainka: Die Profis haben ihr ganzes Gebäude rechts, wir links. Also jetzt nicht politisch (lacht). Aber auf dem Trainingsgelände. Wir sind mit im Jugendhaus und haben dort unseren eigenen Bereich. Das Jugendhaus ist noch mal in zwei Hälften unterteilt, da gibt es auch wieder die linke und die rechte. Da sind wir dann die rechte Seite, wo wir uns ausleben können.

schwatzgelb.de: Kommen wir mal ein bisschen zu deiner Zukunft. Du erreichst ja bald die magische Grenze von 23 Jahren. Natürlich können drei Spieler über 23 spielen, aber es stellt sich ja dann schon die Frage, dein Vertrag läuft aus: Hast du schon Pläne?

Patrick Mainka: Konkret habe ich noch nichts geplant. Im Fußball ist wirklich alles schnelllebig (allgemeines Gelächter). Das ist eine Floskel, die wirklich zutreffend ist. Was sich in einem halben Jahr entwickelt, kann ich noch nicht sagen. Ich lasse das eher auf mich zukommen und damit fahre ich auch ganz gut. Beeinflussen kann ich es natürlich durch Leistung, aber was dann genau passiert, kann ich nicht sagen.

schwatzgelb.de: Würdest du denn lieber deinen Vertrag verlängern oder gibt es schon Rufe aus Norwich?

Patrick Mainka: Warum aus Norwich genau?

schwatzgelb.de: Weil dort mit Daniel Farke vielleicht schon jemand deine Qualitäten kennt?

Patrick Mainka: Wer da alles ruft, weiß ich gar nicht genau. Bisher hat mich noch keiner angerufen. Ob der Vertrag verlängert wird, was Dortmund da plant, weiß ich auch nicht. Der Vertrag läuft halt aus. Ich werde mir dann im Frühjahr noch mehr Gedanken darüber machen, wo ich mich am besten weiterentwickeln kann. Das kann auch Dortmund sein, ich fühle mich hier wohl und es macht Spaß, aber vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, irgendwo in den absoluten Profibereich zu kommen.

schwatzgelb.de: Geht ja auch immer um Ausbildung in der U23.

Patrick Mainka im Gespräch mit schwatzgelb.de

Patrick Mainka: Genau, da ist es dann auch immer eine Chance, wenn man in den absoluten Profibereich kommen kann.

schwatzgelb.de: Wir freuen uns auch immer, wenn es jemand aus der U23 in die zweite Liga, erste Liga oder auch dritte Liga schafft, weil wir die Mannschaft ja als Fans auch immer über die Zeit begleiten und da ist es dann schön, wenn man die Spieler irgendwo mal wiedersieht.

Patrick Mainka: Die, mit denen ich zusammen gespielt hab, da weiß ich auch noch, wo die gerade spielen.

schwatzgelb.de: Bis auf ein paar Vereinsausnahmen, wo du besser nicht hingehen solltest …

Patrick Mainka: Ja, dass es der blaue Nachbar wird, ist dann eher unwahrscheinlich. Da glaube ich nicht, dass es da hingehen wird.

schwatzgelb.de: Du hast mal in einem früheren Interview gesagt, dass du nebenbei noch studierst. Du hast, glaub ich, auch den Studiengang gewechselt? Wie kam es dazu und warum war es dir wichtig, nebenbei noch ein Studium zu machen?

Patrick Mainka: Ja, als ich in Bielefeld war, hab ich probiert ein Präsenzstudium zu machen auf Lehramt, das hatte ich eigentlich immer schon vor. Aber das hat nicht funktioniert. Das war purer Stress. Hast um 10:00 Uhr Training gehabt und dann um 12:00 Uhr Uni, dann musst du sofort unter die Dusche und sofort weg. Lehramt kann man halt nicht als Fernstudium machen, da muss man Praktika machen und das funktioniert dann leider nicht. Und als ich nach Bremen gegangen bin, hat es sich sowieso erledigt. Da kommt man schnell auf den Gedanken, ein Fernstudium anzufangen und ich hab mich an der Hochschule Wismar eingeschrieben. Fernstudium Sportmanagement im Bachelor und das war mir wichtig, weil man als Fußballer schon ein bisschen Zeit hat, vor allem, wenn man sich das selber legen kann. Präsenz ist da schwierig, aber wenn du selber bestimmen kann, wann du lernen kannst, wann du eine Prüfung schreiben willst, dann klappt das schon. Ist jetzt nicht so, dass wir 12 Stunden am Tag am Trainingsgelände sind. Und ein bisschen was für den Kopf machen, war mir dann schon wichtig.

schwatzgelb.de: Wie viele Semester fehlen noch?

Patrick Mainka: Das ist schwierig (lacht). Es ist jetzt nicht so, dass ich voll drin bin in der Regelstudienzeit, also ich mache das alles in Ruhe. Ich muss mir die Module auch ein bisschen so legen, wie es passt, damit Hausarbeiten vielleicht in der spielfreien Zeit liegen. Ich schreibe jetzt noch eine Klausur und dann vor Weihnachten und dann hab ich drei Semester abgeschlossen, fehlen noch drei.

schwatzgelb.de: Der Hauptfokus liegt also auf dem Fußball?

Patrick Mainka: Auf jeden Fall. Wenn man die Chance schon hat, dann will man das auch nutzen. Früher haben meine Eltern immer gesagt, Schule geht vor Fußball, jetzt hat sich das aber auch ein bisschen geändert.

schwatzgelb.de: Zum Abschluss noch: Wenn du drei Wünsche für diese Saison äußern dürftest, was wäre das?

Patrick Mainka: Wünschenswert wäre auf jeden Fall der Aufstieg. Ich habe bei der Bremer U23 einen Aufstieg miterlebt und das ist nicht nur während der Saison toll, sondern auch nach der Saison gibt es ein paar Tage, die sehr schön sind (lacht). Ich hatte es ja eben schon erwähnt, dass man weiß, wann man professionell sein muss und wann nicht. Und das sind dann so Momente, wo man darüber nicht nachdenken muss.

Ich würde persönlich gerne gute Leistungen bringen, um im Sommer möglichst viele Optionen zu haben und dann den nächsten Schritt zu machen.
Jetzt haben wir den Mannschaftserfolg, den individuellen Erfolg, was fehlt dann noch?

Auf jeden Fall ne gute Abwehr stellen, weniger Gegentore kassieren.

schwatzgelb.de: Dann wünschen wir dir viel Erfolg bei der Wunscherfüllung und bedanken uns für das Interview!

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