Warmlaufen

​Mit den Sonnenkindern in einen nachdenklichen Jahresausklang

20.12.2016, 11:39 Uhr von:  Redaktion

Es gibt Spiele und Spiele, Vorberichte und Vorberichte. Manchmal hat man zu einem Verein oder einem Spiel mehr zu schreiben, manchmal eher weniger. Manchmal steigt die Vorfreude auf ein Spiel ins Unermessliche, manchmal hängt man mit den Gedanken anderen Ereignissen und Tatsachen hinterher. So auch heute.

Die Sonnenkinder singen "Jingle bells"Eigentlich war die Vorfreude auf das Spiel gegen Augsburg groß, hatte man gegen Hoffenheim doch ein turbulentes, aber anschauliches Spiel gesehen. Eins, das auch wieder Lust auf mehr gemacht hat, eins, das mal wieder Leidenschaft und Kampf hervorgerufen hat. Mit der Leidenschaft und dem Kampf ist es diese Saison ja eher ein gefühltes Auf und Ab bei unserem Ballspielverein. Wenn dann auch noch die allseits beliebten Sonnenkinder angekündigt werden, steigt bei den meisten auf jeden Fall die Vorfreude auf einen fröhlichen und würdigen Jahresabschluss. Wir in der Redaktion sind uns da relativ einig: es gibt viele Highlights im Jahr, wenn dann die gesamte Süd zu Jingle Bells auf und ab hüpft, kann man das auch schon mal als alljährliches Highlight verbuchen. Eigentlich sollte auch jetzt an dieser Stelle eine Abhandlung über den Gegner, Augsburg, erfolgen: was zu erwarten sei, was man befürchten müsse, was für uns noch drin sei und überhaupt, wie man das Jahr, das viele Auf- und Abs für uns als Verein bereithielt, denn zu beenden habe.

SüdtribüneDann gibt es aber eben auch Tage, da sitzt man kopfschüttelnd auf der Couch, im Café, bei der Arbeit oder in der Bahn. Und man fragt sich, wie soll ich denn heute Abend zu Jingle Bells auf der Süd hüpfen, den Augsburger beschimpfen, wenn er einen von unseren von den Beinen geholt hat oder den Schiri innerlich verfluchen, weil er irgendeinen Driss gepfiffen hat? Schwierig, und doch irgendwo wichtiger denn je. Fußball ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt. Schmerzlich wurde einem in den vergangenen Monaten, aber leider auch in den vergangen Tagen abermals bewusst, wie viel aktuell in der Welt falsch läuft. Und bevor jetzt einer um die Ecke kommt und das Phrasenschwein mit Parolen á la „Politik hat im Fußball nichts verloren“ füllt, sei so viel gesagt: wir müssen auch gar nicht politisch werden. Es reicht, wenn wir menschlich bleiben. In Gedanken bei denen, die in den letzten Tagen und Wochen viel Leid erfahren mussten und mit dem Bewusstsein dafür, dass man auch durch Sport ein Miteinander fördern kann, dass aktuell mehr denn je gebraucht wird. Vielleicht ist es gar nicht notwendig darauf zu beharren, wie viele Punkte und welche Spielweise heute dargeboten werden muss, damit jeder von uns zufrieden nach Hause gehen kann. Vielleicht ist es heute wichtiger denn je ins Stadion zu gehen, Spaß zu haben, sich miteinander an einem Spiel zu erfreuen, was auch an Tagen wie heute da ist, um zu zeigen, dass man sich nicht unterkriegen lässt. Denn Borussia verbindet Generationen, Männer und Frauen, alle Nationen.


So könnten sie spielen:

Ballspielverein: Weidenfeller, Passlack, Ginter, Bender, Schmelzer, Weigl, Dembélé, Pulisic, Götze, Schürrle, Aubameyang

Augsburg: Hitz, Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Stafylidis, Baier, Schmid, Kohr, Koo, Usami, Ji

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken)

Ida, 20.12.2016

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