Warmlaufen

...und dann war da noch Ingolstadt

21.10.2016, 18:05 Uhr von:  Redaktion

Ach, was war das schön: am Tejo sitzen, Super Bock oder Vinho Verde schlürfen, die portugiesische Sonne im Oktober genießen und ganz nebenher noch drei wichtige Punkte in der Champions-League-Gruppenphase einfahren. Es gibt schlimmere Arten seine Tage im Oktober zu verbringen und so konnte man neben einer packenden Partie in nicht ganz so bescheidener Fußballatmosphäre ganz nebenher auch noch seinen Vitamin D Haushalt für die kommenden dunklen Monate auftanken. Dies war auch bitter nötig, wartet in Deutschland doch schon gleich die Realität auf uns: in Form von grauem Himmel, Regen und Ingolstadt.

Zuschauer im Audi-SportparkLetzterer Verein geht nun in seine zweite Saison Erstligafußball, nachdem man vergangene Saison auf dem elften Platz ein erstes Duftzeichen gesetzt hatte. Als Zweitligameister war man in der Saison 14/15 und nur 11 Jahre nach Vereinsgründung(oder –Fusion) am 33. Spieltag aufgestiegen, zum Leidwesen manch eines eingefleischten Fußballfans, der sicherlich lieber einen Verein wie Kaiserslautern oder Bochum in der ersten Liga gesehen hätte. Stattdessen muss man sich nun mit Ingolstadt zufrieden geben. Aber auch wenn der Stadionname Audi Sportpark Grauenvolles vermuten lässt, so entpuppt sich Ingolstadt kaum so unangenehm wie ein anderer Verein aus der Autometropole aus dem Norden. Mit 80,6 Prozent besitzt der FC Ingolstadt eine deutliche Mehrheit der Vereinsanteile gegenüber der quattro GmbH und auch weitere Anteile können nur über einen Zwei-Drittel-Beschluss der Mitgliederversammlung abgetreten werden. Gleichzeitig hat sich Ingolstadts semi-sympathischer Trainer nach der ersten Bundesligasaison gleich mal zum neuen Sympathieträger unter den Vereinen aufgemacht, weshalb Markus Kauczinski das Ruder übernommen hat. Man kann also vom FC Ingolstadt halten was man möchte, und sicherlich gibt es weitaus spannendere Vereine aus den unteren Ligen, zu deren Stadion man gern wieder pilgern würde, aber dafür müsste dort auch erst einmal wieder besserer Fußball gespielt werden. So lange geht's dann eben noch nach Ingolstadt.

Ginter im EinsatzNahm die erste Bundesligasaison der Ingolstädter noch einen positiven Verlauf, so schaut es aktuell eher weniger gut aus bei den Schanzern. Aktuell hüten sie nach einer Niederlage in Köln mit nur einem Punkt und minus zehn Toren noch hinter den Blauen und Hamburg den letzten Platz. Es wird also höchste Zeit zu punkten, um dem Tabellenkeller zu entfliehen. Aber auch in Dortmund sieht es aktuell nach zwei zähen Partien gegen Leverkusen und Hertha nicht ganz so euphorisch aus wie zu Beginn der Saison. Jedoch lässt der Tabellenplatz zu größerer Schnappatmung führen, als die Punktedifferenz es vermag. Flankiert von Hoffenheim (oh weh) und Hertha (auch nicht toll) befinden wir uns aktuell mit 13 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. Zwar hat man mit nur 3+1 Punkten Abstand auf den ersten Tabellenplatz und nur zwei Punkten Abstand auf den sicheren Champions-League-Platz keine riesen Hürden vor sich, aber trotzdem sollte man schleunigst daran arbeiten, Vereine wie Hoffenheim und Leipzig von den internationalen Plätzen zu vertreiben.

Jubel in schwarzgelbDass dies nach anstrengenden 97 Minuten in Lissabon und den zahlreichen Verletzungen nicht ganz so einfach wird, kann man sich leicht ausrechnen. Hinzu kommt Emre Mors unnötige rote Karte aus dem Spiel gegen Hertha, wodurch die Offensive noch einmal um ein weiteres schrumpft. Aus dem Lazarett gibt es mittlerweile zumindest verhaltene erfreuliche Nachrichten. So sind Ramos und Castro nach überstandener Verletzung wieder mit im Kader. Auch Marco Reus hat erstmals wieder mit der Mannschaft trainiert. Ein Platz im Kader ist jedoch noch kein Thema. Die Einsätze von Kagawa und Sokratis im morgigen Spiel sind hingegen noch mit einem Fragezeichen versehen. Die Alternativen dürften also insgesamt gering sein. In der vergangenen Saison hat man mit einem deutlichen 3+1:0 Sieg in Ingolstadt gezeigt, wie es gehen kann. So darf es gern noch einmal laufen. Bis dahin heißt es Elektrolyte und Kraft tanken, um auch in der Bundesliga wieder mit einem Dreier die Heimreise anzutreten.

So könnten sie spielen:

FC Ingolstadt: Nyland - Levels, M. Matip, Tisserand, Suttner - Roger - P. Groß, Cohen - Leckie, Hinterseer - Lezcano

Trainer: Kauczinski

Ballspielverein: Bürki - Piszczek, Ginter, Bartra, Passlack - Weigl - Pulisic, M. Götze, Kagawa, Dembélé - Aubameyang

Trainer: Tuchel

Ida, 21.10.2016

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