Spielbericht Amateure

Da isser: Der erste Heimdreier

27.09.2015, 23:19 Uhr von:  Redaktion

Ausgangslage

Nur knapp 1.000 Zuschauer wollten den ersten Heimsieg in der Roten Erde sehenNach einem bislang desolaten Saisonstart mit nur einem Sieg aus neun Spielen bei gleichzeitig zwei Unentschieden und sechs Niederlagen, die auch in ihrer Höhe jeweils verdient waren, empfang man gestern den SC Wiedenbrück in der Kampfbahn Rote Erde. Wiedenbrück, die aus der gleichen Stadt stammen wie der blaue Schlachter, konnten bislang eine ausgeglichene Bilanz vorweisen: drei Siegen standen vier Unentschieden und drei Niederlagen gegenüber.

Zum Spiel

Zum dritten Mal in Folge konnte Dave Wagner auf die Unterstützung von Moritz Leitner bauen. Überraschend waren auch Sören Dieckmann und Marvin Ducksch in die Startelf gerutscht. Bei „Duckschi“ Ducksch war allerdings von vornherein abgesprochen, dass er nur eine Halbzeit spielen würde, da die Kraft noch nicht für volle 90 Minuten reicht. Man hatte sich diesmal auf die erste Halbzeit geeinigt, um direkt Druck auf Wiedenbrück aufbauen zu können. Einmal mehr saß Philipp Hanke nur auf der Bank. Der beste Spieler der Vorbereitung kommt scheinbar nicht über eine Jokerrolle beim Coach hinaus. Schade, aber vielleicht konnte das Spiel gegen Wiedenbrück ein wenig zum Umdenken beitragen.

Moritz Leitner stand als Profileihgabe in der StartelfDie Anfangsphase gehörte klar den Gästen. Schon nach einer Minute konnte sich der SC Wiedenbrück die erste Ecke herausspielen und nach nur elf Minuten zeigte das Torschusskonto schon 3:0 zu Gunsten des SC Wiedenbrück. Nichtsdestotrotz entwickelte sich wahrlich kein hochklassiges Spiel der beiden Mannschaften. Block H versuchte unsere Amas lautstark nach vorne zu singen, was aber erst in der 33. Minuten in der ersten Torchance mündete. Nur eine Zeigerumdrehung später war es dann Maruoka der sich den Ball fast zu weit in den Strafraum vorlegte. Torhüter Hölscher musste aus seinem Kasten rauskommen, aber Maruoka war einen Schritt schneller, konnte das Leder zu Eberwein spitzeln und der vollendete – 1:0! Endlich mal eine Führung. Diese hatte allerdings nur 11 Minuten Bestand. Batarilo 25 – 30m vorm Tor unbedrängt, kann sich das Leder anlupfen(!) und haut es volley in den Winkel. Keine Chance für Bonmann.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Doppelwechsel auf Seiten der Borussen. Hanke und Karazor kamen für Ducksch und Maruoka. Auch nach dem Seitenwechsel wollte sich einfach kein Spiel entwickeln, das viele Torraumszenen zu bieten hat und so kann man bedenkenlos zur 84. Minute springen: Dieckmann verlängerte einen langen Ball auf Hanke, dieser war schneller als sein Gegenspieler und haute das Ding ins Tor – 2:1. Und nur vier Minuten später konnte Hanke sogar noch erhöhen. Leitner legte vor dem Strafraum quer, Hanke fand 18m vor dem Tor keine Anspielstation und machte das einzig richtige: Schuss, Tor, 3:1. Bonmann personifizierte das Gefühl der anwesenden Fans und setzte Matchwinner Hanke feiert mit Eberwein und Dieckmannzu einem Jubellauf zum Torschützen an. Kurz danach war auch Schluss, bei weitem kein schönes Spiel, aber trotzdem ein verdienter Sieg.

Nebengeräusche

Scheinbar haben immer noch nicht alle verstanden, für was Borussia Dortmund steht: Drei Berliner hatten sich in Block H gemischt und wollten wohl ihre faschistische Weltanschauung darbieten. Zunächst zeigten sie Sympathien mit dem Berliner NPD-Chef, indem immer wieder „Scheiß Union“-Rufe hörbar waren (Union Berlin Fans hatten kürzlich den Berliner NPD-Chef aus einem ICE verjagt). Scheinbar war das aber noch nicht aufdringlich genug und man stimmte noch schnell die erste Strophe des Deutschlandliedes an. Dankenswerterweise wurden die politisch verwirrten Störenfriede „freundlich“ von den UvdA darauf aufmerksam gemacht, dass Nazi-Ideologien generell, aber auch insbesondere beim BVB nicht erwünscht sind. Nach einer kleineren Auseinandersetzung kümmerten sich Polizei und Ordnungsdienst um den Fall. Laut Aussage eines Dortmunder Ordners wurden die Berliner von der Polizei aufgegriffen und zur Polizeiwache gebracht, BVB-Fans wurden wohl richtigerweise nicht aufgegriffen.

Angefressen: David WagnerAber auch im sportlichen Bereich hatten sich in den letzten Wochen einige Nebengeräusche angestaut und David Wagner machte sich in der Pressekonferenz Luft (in Kürze zum Nachhören unter dem Text). In einer für seine ruhigen Verhältnisse schon als „Wutrede“ zu bezeichnenden Ausführung, machte Dave Wagner unmissverständlich klar, dass seine Position nicht zur Debatte steht. Man habe sich vor der Saison auf eine Marschrichtung festgelegt und bewusst den schwereren Weg gewählt, in der Regionalliga mit einer U20 anzutreten. Es ginge darum Werte zu schaffen und Spieler auszubilden. Natürlich soll sich auch ein Mannschaftserfolg einstellen, aber dieser ist nicht an einen bestimmten Tabellenplatz gebunden, absteigen wolle und wird man natürlich nicht.

Ausblick

Endlich hat es auch bei den Amas mal für einen Heimdreier gereicht. Das war auch bitter nötig, schließlich will man ja nicht schon jetzt einen gehörigen Abstand auf das rettende Ufer haben. Nächste Woche geht es zum Auswärtsspiel nach Köln, wo uns die Zweite vom FC empfängt. Da das Spiel bereits um 14:00 Uhr angepfiffen wird, ist es durchaus möglich erst unsere Amas zu unterstützen und dann in einer der zahlreichen Kölner Kneipen die Profis gegen München zu schauen. Wem das nicht reicht, der kann sogar schon um 11:00 Uhr in Köln antischen: In der gleichen Sportanlage findet dann nämlich das U19-Spiel zwischen Borussia Dortmund Jubel um Hanke nach Abpfiff und die ersten drei Heimpunkteund dem FC Köln statt!

Interviews und Pressekonferenz folgen in Kürze

Statistik

Borussia Dortmund II: Bonmann – Knystock, Zimmermann (Harder, 82.), Stankovic, Stenzel – Maruoka (Karazor, 45.), Solga – Dieckmann, Leitner, Ducksch (Hanke, 45.) – Eberwein

SC Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Twyrdy, Spinrath, Rogowski – Zech – Bockhorn, Batarilo-Cerdic, Wassey, Bednarski - Wilschrey

Tore: 1:0 Eberwein (34.), 1:1 Batarilo (45.), 2:1 Hanke (84.), 3:1 Hanke (89.)

Zuschauer: 1.064 in der Kampfbahn Rote Erde

Seb, 27.09.2015

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