Warmlaufen

Kämpfen, beißen, Rasen umpflügen - Gemeinsam zum Derbysieg

24.03.2014, 12:13 Uhr von:  Redaktion

Liebe Borussia,

Nuri Sahin im Zweikampf mit Kevin Prince Boatengeinmal werden wir noch wach, dann ist es soweit. Wir gegen die Blauen, das Derby im Westfalenstadion! Und ich gebe zu: Ich hatte zuletzt Angst - oder zumindest Sorgen - vor diesem Spiel. Nicht vor einigen auf Rache sinnenden Blauen, nicht vor Gewalt und Ausschreitungen, nein, da fühle ich mich persönlich trotz allem nach wie vor sicher. Nein, ich hatte Sorgen um Dich, Borussia. Nach dem Spiel gegen Mönchengladbach war ich mir nicht sicher, wie Du wohl das Derby bestreiten wirst, welches Gesicht Du zeigen wirst. Würdest Du das Derby mehr oder weniger schleifen lassen, mit den Gedanken bereits ein wenig im sonnigen Madrid? Zu oft schauten wir in dieser Saison ergebnistechnisch vor allem zuhause in die Röhre, das darf jedoch morgen auf keinen Fall passieren! Auch Dein Rückspiel gegen St. Petersburg konnte mir diese Sorge nicht nehmen, eher das Gegenteil war der Fall. Aber dann kam das Spiel in Hannover. Du zeigtest Dich wieder von Deiner schönen Seite. Und Du konntest mir einen großen Teil meiner Sorgen abnehmen. Ich blicke nun wieder zuversichtlich auf das Derby. Hast Du, Borussia, uns auf der Tribüne in Hannover gehört? „Wir woll’n den Derbysieg“, haben wir gerufen. Ja, natürlich hast Du es gehört. Es ist diesmal nicht nur ein Derby, ein Kampf um Prestige und den angenehmen Gang zur Arbeit am Mittwochmorgen; nein, es ist der Kampf um den zweiten Platz - ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel. Wenn Du so auftrittst, wie in Hannover, dann können wir gemeinsam den Gegner in die Knie zwingen. Lauf Dir morgen noch mehr als sonst die Seele aus dem Leib, kämpfe bis zum Umfallen, grabe jeden Zentimeter Rasen um, damit wir am Ende zusammen den Derbysieg feiern können. Wir werden währenddessen auf der Tribüne alles geben - zusammen zum Triumph über Herne-West!

Danke fürs Bleiben, Sebastian!

Im Vergleich zum Hannover-Spiel dürfte die Defensive unverändert auflaufen: Im Tor Roman, davor Lukasz auf der rechten und Erik auf der linken Seite, „Papa“ und Mats in der Innenverteidigung. Oliver hätte sich seinen Startplatz auf der Doppel-Sechs zwar verdient, aber unser Kapitän Sebastian dürfte hier neben Nuri den Vorzug bekommen. Danke übrigens, Sebastian, dass Du uns noch zwei Jahre erhalten bleibst! Marco, Henrikh und Kevin dürften die offensive Dreierreihe bilden und Robert wird in seinem letzten Derby die Ehre zuteil, in der Sturmspitze Nadelstiche gegen die Blauen setzen zu dürfen. Wie diese wiederum auflaufen, interessiert mich nicht, denn Du, Borussia, wirst sie morgen besiegen - egal, wer da in dem hässlichen Trikot aufläuft.

3.000 Polizisten und 1.000 "Störer"

Kevin beim letzten DerbyWenig festlich erscheinen jedoch die Begleitumstände rund um Dein Stadion. 2.000 Landespolizisten und 1.000 Bundespolizisten sind im Einsatz, um die Anreise der Fans zu sichern. Nur 77.000 Zuschauer werden Dir morgen im Stadion zusehen können aufgrund der Sicherheitspuffer rund um den Gästeblock. Jeweils 500 gewaltbereite Störer auf beiden Seiten erwartet die Polizei Dortmund für morgen Abend, betont jedoch zugleich, dass 76.000 „friedliche Stadionbesucher“ da sein werden. Etwa 90 sogenannte „Bereichsbetretungsverbote“ wurden im Vorfeld des Spiels ausgesprochen, einige davon zusätzlich mit Meldeauflagen versehen, um sicher zu gehen, dass als potenzielle Gewalttäter eingestufte Personen nicht in Dortmund auftauchen können. Bei Zuwiderhandlung hat die Polizei ein Zwangsgeld von je 500 Euro angedroht. „Das Revierderby soll wieder zu einem Sportevent werden. Es liegt in der Hand der Fans, das Konzept anzunehmen und mitzugehen“, so der neue Dortmunder Polizeipräsident, Gregor Lange.

Doch lassen wir uns das Derby nicht durch die unschönen Begleitumstände kaputt machen. Du wirst morgen kämpfen und - da bin ich mir mittlerweile wieder sicher - siegen.

Auf zum Derbysieg!

Heja BVB!

Daniel Mertens, 24.03.2014

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