Im Gespräch mit...

...Jens Lehmann: Wie ihn kaum einer kennt...

11.09.2001, 00:00 Uhr von:  Wade BoKa
...Jens Lehmann: Wie ihn kaum einer kennt...

Über ihn wurde viel geschrieben und noch mehr wurde über ihn geredet. Er gab viele Statements, aber niemand machte sich wirklich ernsthaft die Mühe, ihn "als Mensch" kennenzulernen und vordergründig negative Schablonen zu ergründen. Jens selbst sah also auch keinerlei Veranlassung, aus seinem "Schneckenhaus" herauszukommen. Bis die schwatzgelb-Redakteure im Lennhof vorbeikamen!

Kleiner Diskurs: Eine kleine Gruppe hasserfüllter "Dortmunder Anhänger" überschüttete ihn ob seiner blauen Vergangenheit vom ersten Tag an mit blankem Hass, beleidigte ihn und seine Familie penetrant und verbaute ihm so die Integration in das schwatzgelbe Umfeld. Wer Jens Lehmann näher kennenlernt weiß, dass er solcherlei Ablehnung mit Gleichgültigkeit entgegen tritt, was den Ehrgeiz dieser Gruppe nur noch weiter schürte. Trauriger Höhepunkt dieser Hetzjagd war dann Neheim-Hüsten...

Die Schmerzgrenze war überschritten! Jens startete eine sensationelle Gegeninitiative, stellte sich erstmals öffentlich, überraschte und - was noch viel wichtiger ist - er gab Fehler zu und überzeugte durch Ehrlichkeit.

Die daraufhin erfolgten Reaktionen der Fans beim ersten Bundesligaspiel gegen Nürnberg waren die richtige Antwort. Jens Lehmann wurde an diesem Tag deutlich mit de überfälligen Unterstützung von den Rängen ausgezeichnet und zahlt dieses Vertrauen seitdem mit überzeugender Leistung zurück. Dass das, was er immer wollte, die BVB-Fans durch gute Leistung überzeugen, klappt seither ausgezeichnet...

schwatzgelb.de traf sich mit Jens Lehmann vor dem abschließenden CL - Qualifikationspiel gegen Schachtjor Donezk im Trainingslager der Borussia zum intensiven Gespräch.

schwatzgelb.de: Jens, Du hast 7 Jahre in Münster gelebt. Welche Erinnerungen hast du an diese Stadt?

Jens: Eigentlich nur schöne. Ich muss sagen, das war vor dem Leben als Familienvater meine schönste Zeit. Von den sieben Jahren in Münster war ich ja drei Jahre Junggeselle. Damals bin ich wegen meiner Freundin nach Münster gegangen und habe die Stadt so nach und nach kennen gelernt.

schwatzgelb.de: Bist Du heute noch gelegentlich in Münster?

Jens: Sicher, ich fahre mit meiner Frau Conny und den Kindern oft dahin. Wir fühlen uns dort sehr wohl, ich genieße vor allem die Ruhe da, weil ich in Münster meist unerkannt bleiben kann. Das ist in Dortmund nicht immer so. In dieser fußballverrückten Stadt wird man immer und überall auf Borussia angesprochen.

schwatzgelb.de: Hast Du diese Erfahrung in Gelsenkirchen auch gemacht?

Jens: Gelsenkirchen ist keine sehr schöne Stadt, darum habe ich da auch nie gewohnt. Da gibt es auch schöne Ecken, aber Münster war einfach eine Oase der Ruhe für mich. Alles war sehr praktisch, ich habe im Kreuzviertel (Innenstadt) gewohnt und konnte von da aus auch mal gut um die Häuser ziehen und anschließend immer schön zu Fuß nach Hause gehen.

schwatzgelb.de: Wie man ja bei Bio im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gut sehen konnte, kochst Du gerne. Wie ist es zu Bios Einladung gekommen und was ist eigentlich Deine bevorzugte Lieblingsküche?

Jens: Ich weiß gar nicht mehr, wie es dazu kam, dass ich da eingeladen wurde. Bio hatte wohl mal erfahren, dass ich in meiner Münsteraner Zeit viel gekocht habe. Wie ich ja schon sagte, habe ich ja eine Zeitlang alleine gewohnt und da ich nicht immer essen gehen wollte, habe ich irgendwann mal angefangen, mich selbst zu bekochen. Ich hatte dann immer Probleme mit den Mengen und habe eigentlich immer zu viel gekocht. Da alleine essen keinen großen Spaß macht, habe ich dann meine Freunde zum Essen eingeladen. Meine Kochkünste reichten dann irgendwann bis zu dieser Möhrensuppe, die ich dann bei Bio gekocht habe. Also bei mir muss es nicht immer Pasta sein, ich esse auch sehr gerne deutsche Hausmannskost.

schwatzgelb.de: Hast Du eigentlich Dein VWL - Studium an der Wilhelminischen Wilhelms - Universität inzwischen beendet?

Jens: (lacht) Das Studium war damals ein Vorwand, um nach Münster zu kommen. Der wirkliche Grund war meine Freundin, aber um es den Eltern gut erklären zu können, habe ich mich dann eben an der Uni eingeschrieben. In den letzten anderthalb Jahren habe ich aber nichts mehr machen können. Der Grund ist schnell erklärt, denn der Fußball verlangt meine ganze Konzentration. Die Freizeit, die mir bleibt, möchte ich da schon lieber mit meiner Frau und den Kindern verbringen. Da bleibt dann nicht mehr genügend Zeit fürs Studieren. Aber ich habe eine Basis, auf die ich nach dem Fußball aufbauen kann. Ich müsste mal 2 Jahre richtig was tun, um das Studium abzuschließen.

schwatzgelb.de: Du bist sehr vielfältig interessiert, egal ob Politik, Umwelt, Menschen und vieles mehr. Wie informierst Du Dich über das, was Dich besonders interessiert, nutzt Du dafür das Internet?

Jens: Nein, da lese ich schon mehr Zeitung. Ich bin nicht viel im Internet. Ich habe drei Seiten, die ich fast jeden Tag nutze, das war´s. Mir fehlt einfach die Zeit, um im Internet zu surfen.

schwatzgelb.de: Nach außen wirkst Du immer sehr abgeklärt, unnahbar, ja fast reserviert. Bist Du ein scheuer Mensch, ist das ein Schutzwall oder bist Du wirklich so abgeklärt, wie Du Dich oft nach außen hin gibst?

Jens: Von Natur aus bin ich eigentlich ein eher schüchterner Mensch. Erst durch den Fußball bin ich etwas offener geworden. Es gehört in diesem Job einfach dazu, dass ich auf die Menschen zugehe. Mittlerweile grüße ich wildfremde Leute, winke ihnen zu, weil ich denke, die erkennen Dich sowieso.

Diese Reaktion ist bei mir so mit der Zeit gekommen . Aber oft gehe ich auf Leute zu, weil ich denke, dass sie das von mir erwarten. Da kann ich ja automatisch schon nicht so verschlossen sein, wie man oft von mir annimmt. Aber sicher, meine Reaktionen können bestimmt auch schon mal abweisend wirken, aber das ist mit Sicherheit auch Selbstschutz, der sich wahrscheinlich auch aus der Situation heraus ergibt. Ich werde eben total danach beurteilt, ob ich gut spiele oder nicht und wie dann mein öffentliches Auftreten ist.

Mein Image hat sich ja in den letzten zwei Jahren ziemlich verschlechtert. Deswegen blocke ich da auch manchmal ab. Am offensten bin ich wohl zu den Menschen, von denen ich denke, dass sie mich gar nicht erkennen.

schwatzgelb.de: Wenn man einseitig die Berichterstattung in den Medien - inklusive Interviews und Stellungnahmen - zu Deiner Person verfolgt, sieht man oft einen Jens Lehmann, der mehr gequält und zum Teil genervt oder sogar gelangweilt Rede und Antwort steht. In der Öffentlichkeit wurde Dir daher recht schnell der Stempel "arroganter Schnösel" aufgedrückt, den Du auch nie ernsthaft versucht hast zu entkräften. Warum eigentlich nicht?

Jens: Ich finde, das kann ich auch nur schwer beschreiben. Mir ist wichtig, dass die Öffentlichkeit mich als Fußballspieler akzeptiert, deshalb versuche ich auch immer, mich als Privatmensch da überhaupt nicht aufzudrängen oder in den Vordergrund zu spielen. Das mache ich auch nicht innerhalb der Mannschaft, ich denke, dass mich privat nur zwei, drei Spieler aus dem Fußballgeschäft überhaupt richtig kennen.

Wenn man mir dieses natürliche Schutzverhalten dann als arrogant auslegt, ist das sicher nicht richtig. Es ist schon so, ich habe noch nie etwas Ernsthaftes unternommen, um das zu entkräften. Das muss man einfach als eine Art Selbstschutz sehen, da der eine oder andere dadurch auch zögert, mich überhaupt erst anzusprechen.

schwatzgelb.de: Wir haben beobachtet, wie positiv Du als Spieler mit den - zumeist jüngeren - Fans und den Kindern am Trainingsgelände umgehst, wenn es um Autogramme geht. Da bist Du dann oftmals sehr offen und zugänglich. Allerdings reagierst Du auch sehr empfindlich darauf, wenn Einzelne mit Dir respektlos und liederlich umgehen. Derjenige, der höflich fragt, erlebt Dich dann aufgeschlossen.

Jens: Ich bin von meinen Eltern zur Höflichkeit erzogen worden, und das hat mich eben geprägt. Ich mag es einfach nicht, wenn man unhöflich ist. Zum Beispiel heute beim Training. Da ging ein Ball kaputt und ich habe ihn über den Zaun zu den Kindern geschossen. Einer der Jungen schnappte sich den Ball und war happy. Ein anderer Junge kam auf mich zu, zeigte auf einen der Bälle und fragte: "Lehmann! kann ich den Ball da haben?" Ich sagte: "Nein!" Der Junge fragte: " Ja wieso denn nicht?" "Weil Du nicht bitte gesagt hast", gab ich ihm zur Antwort. Die kleinen Kinder können ja oft nichts dafür, wenn sie es zu Hause nicht anders lernen, aber wenn die in so einer Situation ankommen und "Ey Leeeeeehmann, gib mir jetzt den Ball" oder so was schreien, dann reagiere ich halt darauf mitunter empfindlich.

schwatzgelb.de: Als Du damals bei Bio in der ARD aufgetreten bist, haben viele Borussen-Fans gesagt: "Der Lehmann iss ja doch ´n ganz netter!" Dort hast Du Millionen Menschen im TV eine ganz andere Seite von Dir gezeigt. Ist Dir eigentlich die Meinung der vielen Fans wirklich wichtig?

Jens: Ich denke, auf dem Platz sehen die Fans einen anderen Jens Lehmann als auf der Straße. Auf dem Platz will ich, dass die Leute erkennen, dass ich mich reinhaue für den Club. Egal, ob im Training oder im Spiel. Meine Identifikation für den Club, für die Mannschaft zeige ich dadurch, dass ich auf dem Platz alles gebe, dass ich unheimlich viel tue, um mich zu verbessern. Ich möchte nur, dass die Fans Freude daran haben zu sehen, wie ich für sie Fußball spiele und Tore verhindere.

schwatzgelb.de: Matthias Sammer hat bei uns im Interview mal gesagt, "Es wäre ihm immer wichtiger gewesen, von den Fans respektiert zu werden, als geliebt." Wie siehst Du das?

Jens: Es ist genau so, wie der Trainer es gesagt hat. Das drückt alles aus über die Wichtigkeit eines Spielers für die Mannschaft, auch innerhalb der Mannschaft. Ein Spieler, der geliebt wird von den Fans, ist in den seltensten Fällen für die Mannschaft so wichtig, wie ein Spieler der respektiert wird.

schwatzgelb.de: Nach den Zwischenfällen in Neheim-Hüsten, warum hast Du eigentlich Deine ursprüngliche Meinung, diesen Leuten keine Plattform oder gar Beachtung zu schenken, geändert und die offene Aussprache mit den Fans gesucht? Zumal das ja kein einfaches Gespräch für alle Beteiligten war. Jetzt mit ein paar Tagen Abstand betrachtet gefragt, hat Dir dieses klärende Gespräch gut getan?

Jens: Es war ein richtiger Schritt, um das Verhältnis zu den BVB-Fans zu verbessern, die zu meiner Person unentschieden waren und schnell eine, ich sage mal "Kontra - Lehmann? - Haltung einnahmen, wenn es mal nicht so lief bei mir, oder wenn diese "Hardcorefans" wieder anfingen, mich zu beschimpfen.

Durch dieses Gespräch hat sich die Lage entspannt und darüber bin zuletzt ich natürlich auch sehr froh. Mit diesen absoluten "Hardcorefans", die mich und meine Familie beschimpft und beleidigt haben, will und werde ich aber auch weiterhin nicht sprechen. Beim Treffen im Fanprojekt waren auch wieder einige von dieser Gruppe, die mich beleidigen seit ich in Dortmund bin. Ich habe sie sofort wiedererkannt. Aber von denen wollte ich da ganz einfach nur mal ihre Vorwürfe hören. Mit allen anderen, die anwesend waren, habe ich gerne gesprochen, auch wenn mich viele von ihnen sehr kritisch sehen.

Ich denke, es war für die Fans und auch für mich wichtig, sich einmal kennen zu lernen, über die Situation zu sprechen und die Voraussetzungen für die Zukunft zu klären.

Sicherlich fühle ich mich seit diesem Treffen natürlich auch wohler. Ich gehe jetzt wieder gerne auf die Fans zu, weil ich nun nicht mehr befürchten muss, dass aus einer kleinen Ecke wieder diese Beleidigungen kommen. Es ist manchmal schon schwer, auf so eine Fanmasse wie der Südtribüne zuzugehen, hinein zu klatschen und mich zu bedanken, wenn man weiß, gleich kommt wieder was gegen Dich...

schwatzgelb.de: Mit der heutigen Erfahrung, die Du aus diesen Gesprächen und den Reaktionen der Fans gemacht hast - würdest Du heute bei einer ähnlichen Situation nicht viel eher den Kontakt zu den Fans suchen?

Jens: Nein, das glaube ich nicht, denn ich habe immer noch diese Gruppe im Hinterkopf, die mich so schlimm beleidigt hat. Das hat schon Spuren hinterlassen.

schwatzgelb.de: Glaubst Du, dass generell mehr Kommunikation zwischen Spielern und Fans betrieben werden müsste, um Missverständnisse besser ausräumen zu können?

Jens: Ja!

schwatzgelb.de: Hättest Du Dir mal gewünscht, dass vielleicht auch mal ein Spieler in dieser Situation öffentlich Stellung bezieht? Dass populäre Mannschaftskameraden, die ja auch den direkten Kontakt zu den Fans haben, beziehungsweise bei der Fandeligiertentagung gegenüber den 700 Fanclubs Position für Dich einnehmen?

Jens: Ich erwarte von keinem Spieler, dass die sich für mich irgendwo einsetzen. Wir leben in einem sehr professionellen Geschäft, wo sich jeder selbst der Nächste ist. Viel wichtiger ist, dass man "als Mannschaft" zusammen hält. Vor allem nach außen. In der Gruppe kann man sich streiten, das ist OK. Wenn man nach außen hin diese Einheit schafft - glaube ich - kann man den meisten Problemen vorbeugen.

Dass so ein Zusammenhalt wirklich zum Erfolg führen kann, habe ich schon erfahren. Wir sind heute wieder auf einem guten Weg, im letzten Jahr schon und auch in diesem, mit Borussia Dortmund was aufzubauen.

schwatzgelb.de: Eine der am meisten vermissten Aussagen von Dir war so ein Satz wie:"Jawohl, ich identifiziere mich mit dem BVB und seinen Zielen." Warum kam Dir das eigentlich nicht über Deine Lippen?

Jens: Bei meinen Vertragsverhandlungen wurde von den Zielen Deutsche Meisterschaft und Internationalem Topteam gesprochen. Es lief dann leider in die entgegengesetzte Richtung . Es kamen mehr Enttäuschungen als alles andere. Da ich von Milan kam, die man durchaus als internationale Topadresse bezeichnen kann, war es am Anfang eben sehr schwer, mich mit den gegebenen Umständen zu identifizieren.

Nun haben wir aber inzwischen eine gute, vielleicht sehr gute Mannschaft. Da identifiziere ich mich mit.

schwatzgelb.de: Gerade Dir merkt man immer besonders den Ehrgeiz und die Erfolgsbesessenheit an. Du bist im November 1998 zum BVB gekommen mit der Prämisse, Titel holen zu wollen. Da der BVB sich anschickt, wieder ein Topteam aufzubauen, das sogar Deutscher Meister werden kann, wäre doch Deine Intention erfüllt, oder?

Jens: Genauso ist es!

schwatzgelb.de: Ist es denn schön, wieder zu Hause zu sein?

Jens: Bei mir war es sehr paradox. Am Anfang als bei Milan noch gespielt habe, also in den ersten drei Monaten, habe ich mich in der Stadt total unwohl gefühlt. Als ich dann verletzt war und nicht gespielt habe, begann ich immer mehr Leute kennenzulernen und habe mich plötzlich von einem Tag auf den anderen sehr wohl gefühlt. Ich bin mit den neu gewonnen Freunden oft ausgegangen und hatte viele nette Kontakte zu interessanten Menschen. Mailand aber in dieser Situation wieder zu verlassen, war ein unheimlich schwerer Schritt für mich. Es war rein vom Menschlichen jetzt nicht so, dass ich mich tierisch darüber gefreut habe, wieder nach Hause zu kommen. Ich war ja alleine, hatte noch keine Familie und war für alles offen.

schwatzgelb.de: Demnach stünde einer von Dir selbst ja schon laut angedachten Zukunft beim BVB über 2002 hinaus ja nichts mehr im Weg, oder...?

Jens: Nun, ich sehe ja, dass wir endlich eine sehr gute Mannschaft haben. Nun müssen wir uns auch noch international behaupten und dann sehen wir mal weiter... (lacht)

schwatzgelb.de: Wenn Du richtig wütend oder sauer bist, wie schaltest Du dann am besten ab?

Jens: (lacht) Leider bekommt es manchmal die Familie ab, aber meine Frau weist mich dann schon wieder in die Schranken.

schwatzgelb.de: Du bist auch für Lasse "der Papa", dem Sohn von Knut Reinhardt und Deiner Frau Conny. Sieht Knut Lasse eigentlich noch ab und zu, oder ist der Kontakt nicht mehr gegeben?

Jens: Lasse sieht seinen Vater regelmäßig, und das ist auch gut so

schwatzgelb.de: Auf Deiner Homepage kann man unter anderem nachlesen, dass Du sehr konkrete Vorstellungen über die Erziehung Deiner Kinder hast. Man kann dort aber auch nachlesen, dass Du als Kind Deinen Eltern auch so manche Kopfschmerzen bereitet haben musst. Auch Dein Sohn Mats gibt sich alle Mühe, seine Eltern auf Trab zu halten. Wenn er auf Dickschädel macht, wie gehst Du damit um?

Jens: Nun, dann stehen sich zwei Dickschädel gegenüber. Dann fetzen wir uns, ich gewinne (lacht) und danach sind wir dann wieder Freunde. Die Kinder müssen schon ihre Grenzen kennen, aber ich glaube, das haben Conny und ich ganz gut im Griff.

schwatzgelb.de: Planst Du, nach Deiner aktiven Zeit dem Fußball verbunden zu bleiben? Wenn ja, welche Richtung würde Dich interessieren? Wenn nein, was machst Du dann nach Deiner Profizeit?

Jens: Ich denke mal, nach dem Fußball werde ich erst einmal eine längere Zeit nichts machen, vielleicht so zwei oder drei Jahre. Danach werde ich dann ganz normal arbeiten. Mal sehen, was kommt.

schwatzgelb.de: Könntest Du Dir vorstellen, einmal in der Jugendförderung oder im Scouting zu arbeiten?

Jens: Nein, das nicht unbedingt. Aber vielleicht wäre es dann ganz reizvoll, als Trainer zu arbeiten oder irgendwo im Fußballmanagement.

schwatzgelb.de: Könntest Du Dir also auch vorstellen, später mal als Spielerberater tätig zu werden?

Jens: Also so etwas würde ich auf jeden Fall nie ohne eine juristische Ausbildung machen. Ich denke, die braucht man einfach, um so einen Job vernünftig zu machen. Doch ich weiß ja heute noch nicht, wie mein Leben nach dem Fußball verlaufen wird. Vielleicht werde ich irgendwann mal darauf angewiesen sein, eine solche Tätigkeit auszuüben, aber davon ist eigentlich nicht auszugehen.

schwatzgelb.de: Und was erreicht Borussia in dieser Saison?

Jens: Eine große Anzahl der Spieler bei uns will Meister werden. Ich denke, wir werden um die Meisterschaft mitspielen. Wenn es dann auf einmal einen Einbruch in der Champions-League geben sollte, wäre das schade. Dann kann man nichts ändern. Solange alle Spieler auf dem Teppich bleiben wofür der Trainer sorgt, können wir in diesem Jahr viel erreichen.

Wir danken Dir für das Gespräch Jens

Weitere Informationen findet ihr hier.

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